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Dienstag, 01.02.2011
Über zwei Millionen marschieren und Mubarak fällt
Update: Mubarak hat Macht abgegeben. Friedliche Revolution findet statt, obwohl Internet und Mobilfunk und ausländische Fernsehsender gesperrt wurden – Twitter half Ägypten und brach Zensur - Militär erkennt Legitimation der Bürger an - Auch in Deutschland Demonstrationen.
Der ägyptische Präsident Mubarak tritt zurück und legt die Führung des Landes in die Hände des Militärs. Das erklärte Mubaraks Vize Suleiman gegen 17 Uhr am Freitagnachmittag. Auf dem zentralen Tahrir-Platz in Kairo brechen die Menschen in lauten Jubel aus, siehe auch unsere islam.de-Meldung zum Rücktritt Mubaraks
Zuvor blieb die Koordination der Proteste bleibt. Das Regime hatte sämtliche Internetzugänge gekappt, die Handynetze sollen folgen. Mit einer Kommunikations- und Transportsperre - der gesamte Bahnverkehr nach Kairo war eingestellt worden - versuchte das ägyptische Regime die Massenproteste zu schwächen. Auch der letzte Internetprovider wurde lahmgelegt. Reporter u.a. von Al-Jazeera sind verhaftet worden. Vieles lief per Mundpropaganda.
Nach diesem brachialen Eingriff in die Meinungs- und Pressefreiheit bekamen die Opposition und Demonstranten Hilfe von unerwarteter Seite: Google ermöglicht den Ägyptern Twittern per Telefonanruf. Wie das US-Internetunternehmen in seinem Firmenblog mitteilte, sollte es in Ägypten möglich sein, per Telefonanruf zu twittern. Die Nachricht muss dabei als Voicemail bei den internationalen Rufnummern +1.650.419.41966 oder +39 06 2.207.294 oder +97.316.199.855 hinterlassen werden. Die Nachrichten werden dann mit dem Schlagwort "egypt" augenblicklich bei Twitter veröffentlicht. Sie können über dieselbe Nummer empfangen oder über twitter.com/speak2tweet gehört werden.
Die ägyptische Opposition hat bereits an diesem Dienstag über zwei Million Menschen auf die Straßen in Kairo gebracht und zwingst Präsident Husni Mubarak zum Rücktritt. Obwohl Sicherheitsleute die Bevölkerung daran hinderte, in die City zu strömen.
Die Armee hatte am Montagabend versichert, keine Gewalt gegen friedliche Demonstranten anzuwenden. "Wir erkennen die Legitimität der Forderungen der Bürger an", hieß es in der Erklärung der Militärführung, die am Montagabend veröffentlicht wurde. "Wir werden keine Gewalt gegen die Bürger einsetzen." In der Nacht zum Dienstag gingen die Proteste gegen das Regime von Mubarak ungeachtet der Ausgangssperre weiter. Wie al-Dschasira berichtete, hielten sich gegen drei Uhr Ortszeit Hunderte von Demonstranten auf dem zentralen Tahrir-Platz in Kairo auf. Nach Angaben der Nachrichtenagentur AFP strömten am Dienstagmorgen Tausende Demonstranten ins Stadtzentrum.
Auch wurde am vergangenen Dienstag in Düsseldorf eine Kundgebung organisiert vom Ägyptischen Club e.V. und fand am Burgplatz (Altstadt)statt.