Newsnational Sonntag, 16.09.2012 |  Drucken

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Libanon: Papst ruft im Nahem Osten zur Versöhnung auf

Pontifex beklagt „Schreien der Witwen und Waisen" in Syrien und verurteilt Waffenlieferung an das Regime – Vor genau 30 Jahren töteten christliche Milizen in Beirut über 1000 Muslime in den Flüchtlingslager von Sabra und Schatila

Von Beirut im Nachbarland Libanon aus beklagte Benedikt in einer Sonntagsmesse die Gewalt in Syrien und das "Schreien der Witwen und Waisen". Zum Abschluss seiner Reise verbreitete er seinen Aufruf zu Frieden und Versöhnung vor Hunderttausenden von Gläubigen aus dem Libanon und dem Nahen Osten. Benedikt stellte dabei den Libanon als ein Vorbild hin. Christen und Muslime lebten seit Jahrhunderten in diesem Land, nicht selten gebe es Familien mit beiden Religionen. Warum sollte das nicht in der ganzen Gesellschaft möglich sein, fragte er bei einem Treffen im Palast des libanesischen Präsidenten Michel Suleiman.

In Beirut befanden sich einst die palästinensischen Flüchtlingslager Sabra und Schatila. Am 16. September 1982, also heute vor 30 Jahren, kam es dort zu einem Blutbad. Christliche Milizen töteten über 1.000 Menschen in Sabra und Schatila. Die israelische Armee griff trotz mehrfacher Bitten nicht ein

Am Freitag, dem ersten Tag seiner dreitägigen Reise, hatte Benedikt XVI. einen Stopp aller Waffenlieferungen nach Syrien gefordert. Zudem unterzeichnete er im Wallfahrtsort Harissa nahe Beirut das Abschlusspapier zur Synode der Bischöfe aus Nahost, die im Jahr 2010 im Vatikan getagt hatte.

Er wandte sich auch an die Muslime und die Jugend aus Syrien. "Es ist Zeit, dass Muslime und Christen sich vereinen, um der Gewalt und den Kriegen ein Ende zu setzen", so Benedikt XVI. "Der Papst vergisst euch nicht, vergisst Syrien nicht, er nimmt an euren Leiden Anteil."



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