Newsnational Donnerstag, 27.01.2011 |  Drucken

Anzeige:


Bundesjustizministerin Leutheusser-Schnarrenberger: „Statt Angstdebatten eine vorurteilsfreie Diskussion über die Religionen und ihre Rechte"

Rechtspolitischer Neujahrsempfang 2011 im Bundesjustizministerium mit dem Hauptthema Islam - ZMD und Deutsche Kulturrat begrüßten die Aussage

Rund 500 Persönlichkeiten aus Politik, Wirtschaft, Medien und Gesellschaft kamen heute Abend auf Einladung von Bundesjustizministerin Sabine Leutheusser-Schnarrenberger zum Rechtspolitischen Neujahrsempfang 2011 im Ministerium in der Berliner Mohrenstraße zusammen. Themenschwerpunkt war in diesem Jahr "Recht und Islam".

Die Bundesjustizministerin forderte in ihrer Begrüßungsansprache (vollständige Rede, siehe unterer link) "statt Angstdebatten eine vorurteilsfreie Diskussion über die Religionen und ihre Rechte". Sie warnte vor den Folgen von pauschalen Unterstellungen gegenüber Muslimen und einer Stigmatisierung, die nur zu Ausgrenzung und Fanatismus führe. "Die Basis unserer heutigen Gesellschaft sind nicht Konfessionen, sondern das Grundgesetz und die darin garantierten Grundrechte", so Leutheusser-Schnarrenberger. "Wir müssen mehr über islamisches Recht wissen, erst dann dürfen wir es vom Standpunkt des Rechts aus kritisieren."

In einer ersten Stellungnahme begrüsste sowohl der Zentralrat der Muslime als auch der Deutsche Kulturrat die klaren Aussagen der Justizministerin.

Auch der Gastredner des Abends, der renommierte Jurist und Islamwissenschaftler Mathias Rohe von der Universität Erlangen-Nürnberg, plädierte für kulturelle Vielfalt. "Es muss allen Menschen in unserem Land möglich sein, ihre Religiosität innerhalb des geltenden Rechts zu leben", sagte Rohe. Integration könne nur gelingen, "wenn derjenige, der hereinkommen will, auch eine offene Tür vor sich hat", sagte Rohe. Der Islam stehe in keinem Gegensatz zu Demokratie und Freiheit: "Die übergroße Mehrheit der Muslime in Deutschland ist in diesem Sinne längst angekommen in unserem demokratischen Rechtsstaat."



Lesen Sie dazu auch:
Vollständige Begrüßungsansprache der Bundesjustizministerin

Ähnliche Artikel

» Bestsellerautor: Europäische Ignoranz gegenüber Religionen
» Studie: Religion ist für soziale Identität prägend
» Mehr als ein Zeichen
» EKD und Koordinationsrat der Muslime wollen gemeinsam gegen Rassismus eintreten
» Im Jubiläumsland NRW wächst die religiöse Vielfalt

Wollen Sie einen
Kommentar oder Artikel dazu schreiben?
Unterstützen
Sie islam.de
Diesen Artikel bookmarken:

Twitter Facebook MySpace deli.cio.us Digg Folkd Google Bookmarks
Linkarena Mister Wong Newsvine reddit StumbleUpon Windows Live Yahoo! Bookmarks Yigg
Diesen Artikel weiterempfehlen:

Anzeige

Hintergrund/Debatte

Die Große Moschee in Duschanbe (Tadschikistan) ist das größte Gotteshaus in Zentralasien
...mehr

Film-Besprechung: "In Liebe, eure Hilde" - Dresens neuer Film erzählt eine tragische Geschichte aus der NS-Zeit auf der Berlinale 2024
...mehr

ZMD-Landesverband Rheinland-Pfalz in Staatskanzlei mit anderen muslimischen Religionsgemeinschaften: Kein Generalverdacht und: „Jüdisches und muslimisches Leben sind ein integraler Bestandteile des Landes"
...mehr

Daniel Barenboim mit DAG-Friedrich II von Hohenstaufen-Preis geehrt
...mehr

Buchkritik: "Faschismus" von Paul Mason – Von Aiman A. Mazyek
...mehr

Alle Debattenbeiträge...

Die Pilgerfahrt

Die Pilgerfahrt (Hadj) -  exklusive Zusammenstellung Dr. Nadeem Elyas

88 Seiten mit Bildern, Hadithen, Quran Zitaten und Erläuterungen

Termine

Islamische Feiertage
Islamische Feiertage 2019 - 2027

Tv-Tipps
aktuelle Tipps zum TV-Programm

Gebetszeiten
Die Gebetszeiten zu Ihrer Stadt im Jahresplan

Der Koran – 1400 Jahre, aktuell und mitten im Leben

Marwa El-Sherbini: 1977 bis 2009