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Leserbriefe

Dienstag, 18.12.2007



Dr. Al-Mousllie schrieb:
Aschaffenburger Gespräche

Ich habe gerade die Diskussion des Aschaffenburgergesprächs mitverfolgt. Was sind meine ersten Eindrücke:
Skandalös ist, dass ich gerade vernommen habe, dass die Lösung aller Probleme sei, sich von den 3,5 Millionen Muslimen zu trennen.
Wörtlich (korrigiert mich wenn falsch liege): „Wir (die Mehrheitsgesellschaft) sollte in Frieden von den 3,5 Millionen Muslimen in Deutschland auseinender kommen“. Das enttäuscht mich zutiefst so etwas zu hören. Das ist nämlich eine Haltung, die sehr gefährlich für den sozialen Frieden in unserer Gesellschaft ist. Da mache ich mir Sorgen um die Zukunft meiner Kinder. Ich hoffe, dass die fairen und moderaten unserer Gesellschaft darauf antworten werden.
Es gibt nach wie vor Leute, die populistisch für ihre Gedanken werben ohne Berücksichtigung der Fakten. Sie nutzen damit die disinformierte breite Masse aus, um mehr Ängste zu schüren. Hier verbinden sich meiner Meinung nach, persönliche Interessen- sich um jeden Preis eine Stellung im öffentlichen leben zu sichern- mit persönlichen Enttäuschungen, die wohl öffentlich „verarbeitet“ werden. Sie nutzen dafür vorhandene Vorurteile und schmieden gerade neue, um ihre Thesen zu beweisen.

Unprofessionelle Art der Diskussion: Herr Jiordano wurde immer persönlich, wenn er ausweichen wollte oder ihm sind die Argumente ausgegangen. Da hat er nämlich wieder Klischees wiederholt, um sich seinen Applaus zu holen – so konnte er durchatmen!
Herr Mazyek hatte manchmal unterbrochen, da wirklich falsche Informationen an die Öffentlichkeit gebracht werden sollten. Manchmal hätte er aber etwas Geduld haben sollen. Allerdings möchte ich nicht in seiner Haut stecken und mir all diesen Quatsch anhören. Ganz besonders, dass die Muslime nicht ein Problem sind, sondern auch den Islam. Haben wir nicht mal so etwas in der Vergangenheit (über eine andere Religion) gehört?
Von der selbsternannten „Theologin“ Fr. Necla Keleck ganz zu schweigen. Speziell zu erwähnen, wäre der Witz über den allgemeinen Heiratszwang im Islam. Ich sage nur: Fr. Keleck, ich dachte sie wären etwas sachlicher und fundierter. Anscheinend ist es nicht so!
Herr Özdemir war eine versöhnende Stimme in der Diskussion. Er hat aber auch mit seinem Appell um mehr Respekt Recht gehabt. Denn die Überheblichkeit, die manche an den Tag legen, ist schlicht und einfach niveaulos.
Ein Licht am Ende des Tunnels hat der Moderator am Ende vorgestellt. Ich bin froh, dass er diese Worte für den Schluss gefunden hat.

Diese sind meine ersten Eindrücke. Dieses motiviert mich aber dazu noch mehr zu tun, um die Stimme der Vernunft lauter werden zu lassen. Nicht die Stimme derer, die den Konflikt mit Ihren Aussagen und Haltungen heraufbeschwören.