islam.de - Druckdokument - Druckdatum: Freitag, 29.03.24
https://www.islam.de/9372.php


islam.de - Alle Rechte vorbehalten

Leserbriefe

Mittwoch, 07.11.2007



Andreas Briese schrieb:
Deutschlandbesuch von Scheich Ahmad Badr Al-Din Hassoun

Es ist zwar sehr erfreulich, daß der Großmufti Syriens für den Dialog, Frieden und Toleranz zwischen den drei monotheistischen Religionen wirbt (was für einen Moslem sicherlich schon ein riesiger Fortschritt ist). Aber was, bitte schön, ist denn mit den anderen Religionen, z.B. dem Buddhismus?
Haben diese unseren Respekt und unsere Toleranz nicht verdient? Ich als Christ würde sagen, daß alle Religionen eine Existenzberechtigung haben. Ich muß deren Ansichten zwar nicht für gut und richtig halten, aber zumindest sollte ich Ihnen nicht ihr Existenzrecht absprechen (was in dem Artikel natürlich nicht ausdrücklich getan wird).
Richtig ist allerdings, daß es für den Frieden auf der Welt unerlässlich ist, daß insbesondere Muslime und Christen sich gegenseitig respektieren, weil gerade im Namen dieser beiden Religionen viel Leid in die Welt gebracht wurde. Beide sehen sich letzlich als die legitimen Vertreter Gottes in dieser Welt und würden daher am liebsten die
ganze Welt christianisieren bzw. islamisieren. Versuche hierzu gab es bis in die jüngste Vergangenheit hinreichend. Gegenwärtig tun sich hier einige wenige (sog. radikale) Muslime unrühmlich hervor (was Muslime gerne abtun mit der Behauptung, daß es sich hierbei um keine wirklichen Muslime handle, lächerlich; wer entscheidet denn, wer ein richtiger Moslem ist und wer nicht?)
Aber auch Christen wie George W. Bush oder dessen Vater (der ja seinerzeit Kuweit mit dem Segen Gottes "befreit" hat) sind nicht gerade hilfreich. Daher sind Menschen wie der Großmufti Syriens für unsere Welt unerlässlich, da sie hoffen lassen, daß alle Menschen friedlich miteinander leben können ohne daß der Pluralismus an Religionen verschwindet. Übrigens deute ich die Einschränkung des Großmuftis auf die drei monotheistischen Religionen (Islam, Christentum und Judentum) nicht als Ignoranz seinerseits. Vielmehr ergibt sie sich wohl aus dem Adressatenkreis, der in Deutschland nunmal überwiegend aus diesen drei Religionen stammt.
Der Buddhismus spielt zur Zeit in Deutschland noch keine so große Rolle (zumindest in den Medien).
In einem buddhistisch geprägten Land hätte er wohl für Dialog, Frieden und Toleranz zwischen Muslimen und Buddhisten geworben.