Montag, 10.09.2007
Sir Peter Ustinov hat einmal gesagt "Terror ist der Krieg der Armen, und Krieg der Terror der Reichen". Dieser Satz ist meiner Meinung nach die einzige richtige Antwort auf die Terrorfrage. was "Terror" ist und was nicht, ist lediglich eine Frage der Perspektive. Die Medien in Deutschland zeigen nur eine Perspektive. Eine Perspektive, die "Terror" nicht als eine Reaktion/Antwort auf vorangegangene Aggressionen/Staatsterror darstellt, sondern lieber den bequemeren Weg geht und es einfach einer Volksgruppe/Religion zuschreibt.
Es geht lediglich darum einen Sündenbock zu finden, und nicht darum die Ursachen zu bekämpfen. Es geht soweit, dass wir Muslime hier in Deutschland uns dafür rechtfertigen müssen, dass in Afghanistan oder im Irak Menschen entführt werden, obwohl die meisten von uns doch genauso wenig damit zu tun haben wie andere deutsche nicht muslimische Staatsbürger. Wieso rechtfertigen sich nicht die Verantwortlichen, die an den Aggressionen in den jeweiligen Ländern beteiligt sind? Ich für meinen Teil werde mich nie für irgendeinen politisch motivierten Mord oder eine Entführung auf der Welt entschuldigen oder rechtfertigen, und das sollten die muslimischen Gemeinden auch nicht tun. Dass gerade Muslime "Terror" begehen, hat lediglich damit zu tun, dass in ihren Ländern ebenfalls "Terror" begangen wird. Es hat nichts damit zu tun, dass im Koran Gewalt legitimiert wird, denn die ist nur dann im Islam legitim, wenn sie zur Selbstverteidigung dient. Ein Prinzip, dass auch in der deutschen Verfassung und in der UN fest verankert ist.
Aus diesem Grund und aus der Tatsache dass viele Terroranschläge in Europa und Amerika nicht lückenlos aufgeklärt werden konnten, die Existenz von V-Männern in bestimmten Organisationen, viele Ungereimtheiten und Verwicklungen des Geheimdienstes (allein die Tatsache, dass viele Al-Kaida Mitglieder ihr "Fachwissen" durch ihre jahrelange Tätigkeit beim CIA erworben haben), sollte uns alle dazu bringen viel vorsichtiger mit dem Wort "Terror" umzugehen.
Daher finde ich die Aussage "Terroristen sind Feinde des Islams" zwar gut gemeint, aber dennoch für zu pauschal, zu vereinfachend und angesichts der Tatsache, dass die Medien jede muslimische Organisation die gegen eine gewisse Ungerechtigkeit kämpft (ob militärisch oder nicht, sei mal dahingestellt) als Terrororganisation bezeichnen, als irreführend und falsch.