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Dienstag, 01.05.2007
Muslimischer Astronaut reist ins All
Malaysisches Ministerium für islamische Entwicklung gibt Richtlinien zum Aufenthalt von muslimischen Weltraumfahrern im All heraus.
Kuala Lumpur - Das Fünf Mal tägliche Gebet, fasten während des Ramadans und islam-konforme Speisen zu sich nehmen: Damit muslimische Astronauten auch im Weltall den religiösen Regeln folgen können, hat Malaysia spezielle Richtlinien ausgearbeitet. Grund sei der geplante Flug eines malaysischen Astronauten zur Internationalen Raumstation (ISS) im kommenden Oktober, sagte der Leiter der Raumfahrtbehörde in Kuala Lumpur, Maslan Othman, der Nachrichtenagentur AP.
Auf einer Tagung im vergangenen Jahr hatten sich Experten möglichen Problemen gewidmet, die muslimische Astronauten in der Schwerelosigkeit mit ihrem religiösen Leben bekommen könnten. Die Ausrichtung nach Mekka während der täglichen Gebete solle „nach den aktuellen Möglichkeiten“ erfolgen, heißt es in dem nun veröffentlichten Regelwerk. Wer während des Ramadans ins All fliegt, darf eigentlich zwischen Sonnenaufgang und Sonnenuntergang keine Nahrung zu sich nehmen – doch weil dieser Tagesablauf im All kaum durchzuhalten ist, dürfen Astronauten den Fastenmonat nachholen, wenn sie zur Erde zurückgekehrt sind.
Dass auf der ISS andere Gegebenheiten herrschten als auf der Erde, sei „kein Hindernis für einen Astronauten, die Pflichten eines Muslim zu erfüllen“, betonte Mustafa Abdul Rahman vom Ministerium für islamische Entwicklung.
Auf den Flug zur ISS bereiten sich in Moskau derzeit zwei Astronauten aus Malaysia vor. Sie wurden aus mehr als 10 000 Bewerbern ausgewählt. Muslimische Astronauten waren bislang unter anderem Prinz Sultan bin Salman aus Saudiarabien, der 1985 an Bord der «Discovery» ins All flog, und die amerikanisch-iranische Geschäftsfrau Anousheh Ansari, die im vergangenen September zur ISS reiste.