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Dienstag, 06.02.2007

Muslimische Frauen ergreifen die Initiative

Auf Einladung der Muslimischen Akademie in Deutschland und mit Unterstützung des Bundesfrauenministeriums trafen sich am vergangenen Wochenende in Hannover erstmalig 25 Frauenvertreterinnen der großen islamischen Dachverbände und islamischer Fraueninitiativen sowie muslimische Frauen aus Politik und Medien, um ihre Situation zu diskutieren und Möglichkeiten der Verbesserung ihrer Lage zu besprechen. Ziel ist eine bundesweite Vernetzung, um gemeinsame Ziele sowohl gegenüber den muslimischen Gemeinden wie auch gegenüber der nicht-muslimischen Öffentlichkeit besser vertreten zu können.

Trotz der unterschiedlichsten Lebensweisen und Lebenswege der anwesenden sunnitischen, alevitischen und schiitischen Frauen mit und ohne Gemeindeanbindung, entdeckten sie zahlreiche gemeinsame Ziele: die Verbesserung der schwierigen Situation für Musliminnen auf dem Arbeitsmarkt und im Bildungsbereich sowie die stärkere Repräsentanz muslimischer Frauen in muslimischen und nicht-muslimischen Selbstorganisationen. Festgestellt wurde überdies ein großer Bedarf in der Seelsorge für Frauen und bei der Schaffung von Zugängen zu psychosozialer Betreuung für muslimische Frauen in Krisensituationen.

Die anwesenden Frauen äußerten das Gefühl, Einzelkämpferinnen in ihren Bereichen zu sein sowie das starke Bedürfnis, ihre Kompetenzen und Ressourcen zu bündeln und stärker im politischen und medialen Diskurs gehört zu werden. Damit verbunden ist die Forderung, als gleichberechtigte Gesprächspartnerinnen gemeinsam mit den männlichen Vertretern der islamischen Verbände in Gespräche mit der Regierung wie bei der Islamkonferenz eingebunden zu werden. Konsens war, dass sich die aktiven muslimischen Frauen sowohl mehr Unterstützung der muslimischen Gemeinden und Verbände, der deutschen Öffentlichkeit und von Behörden sowie Regierungsseite erhoffen.