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Donnerstag, 11.01.2007

Israelische Menschenrechtsorganisation: Nahostkrieg im letzten Jahr kostete 660 Palästinenser und 23 Israelis das Leben

Die meisten Opfer sind Zivilisten und Kinder – Menschenrechtslage dramatisch verschlechtert

Nach Angaben der israelischen Menschenrechtsorganisation B'Tselem sind im zu Ende gehenden Jahr im israelisch-palästinensischen Konflikt insgesamt 683 Menschen getötet worden. Mit 660 Toten waren die weitaus meisten Opfer Palästinenser, die von israelischen Soldaten in Israel, dem Westjordanland oder dem Gazastreifen getötet wurden, darunter auch 141 Minderjährige.

Sechs israelische Zivilisten wurden Opfer der Gewalt militanter Palästinenser, darunter ein Minderjähriger, heißt es in der Jahresstatistik, die B'Tselem am Donnerstag in Jerusalem vorstellte. Insgesamt habe sich die Menschenrechtslage 2006 in Palästina deutlich verschlechtert.

Von den 660 getöteten Palästinensern waren den Angaben zufolge 322 zum Zeitpunkt ihres Todes nicht an Kampfhandlungen beteiligt. Weitere 22 seien Opfer gezielter Tötungen durch die israelische Armee gewesen. Allein seit der Verschleppung des israelischen Soldaten Gilad Shalit Ende Juni durch militante Palästinenser seien bei Militäraktionen im Gazastreifen 405 Palästinenser getötet worden.

Wie B'Tselem weiter mitteilte, habe die Armee vom 1. Januar bis zum 27. Dezember dieses Jahres 292 palästinensische Häuser, in denen über 1700 Menschen lebten, zerstört, davon allein 279 im Gazastreifen. In rund 80 Fällen seien die Bewohner zuvor gewarnt worden. Als Grund für die Zerstörung der Häuser gibt die Armee zumeist ihre angebliche Nutzung als Waffenlager oder Produktionsstätte für Waffen an. Außerdem seien in Ost-Jerusalem 42 palästinensische Häuser zerstört worden, die ohne Genehmigung errichtet worden waren.

Bis November befanden sich dem Bericht zufolge 9.075 Palästinenser in israelischer Haft, unter ihnen auch 345 Minderjährige. 738 Gefangene würden ohne Anklage festgehalten, berichtete B'Tselem.