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Dienstag, 11.04.2006
Rassistische Stimmungsmache - Massenmedien als Motoren der Ethnisierung. Von Christoph Butterwegge
Die aktuelle Diskussion über Migration und über das Verhältnis des Westens zum Islam wird infolge des Karikaturenstreits verschärft geführt. Die Massenmedien spielen darin eine Schlüsselrolle. Sie filtern für die Meinungsbildung wichtige Informationen und beeinflussen so das Bewußtsein der Menschen. Einen Beitrag zur Analyse dieser Zusammenhänge leistet der dieser Tage erscheinende, von Christoph Butterwegge und Gudrun Hentges herausgegebene, Sammelband »Massenmedien, Migration und Integration«. Im folgenden drucken wir eine gekürzte und aktualisierte Version eines von Butterwegge verfaßten Artikels. Der Autor leitet die Abteilung für Politikwissenschaft und ist Mitglied der Forschungsstelle für interkulturelle Studien (FiSt) an der Universität Köln.
Migration, (unzureichende) Integration und multikulturelles Zusammenleben sind ein heftig diskutiertes Thema, das besonders in den Massenmedien hohe Wellen schlägt, die Auflagenhöhen von Zeitungen und die Einschaltquoten von Rundfunksendern steigert. Es ist nicht übertrieben, wenn man feststellt, daß die Medien in der aktuellen Zuwanderungsdiskussion eine Schlüsselrolle spielen. Sie filtern für die Meinungsbildung wichtige Informationen und beeinflussen so das Bewußtsein der Menschen, denen sich die gesellschaftliche Realität zunehmend über die Rezeption von Massenmedien erschließt.
Am 30. September 2005 veröffentlichte die dänische Tageszeitung Jyllands-Posten zwölf Mohammed-Karikaturen, die von mehreren anderen westlichen Blättern nachgedruckt wurden, nachdem sie unter Muslimen in aller Welt zum Teil gewaltsame Proteste und Massendemonstrationen ausgelöst hatten. Dabei ging es nicht nur um die Grenzen der Pressefreiheit und die Schutzwürdigkeit religiöser Gefühle, sondern auch um die Möglichkeiten eines friedlichen Zusammenlebens von Menschen unterschiedlicher Hautfarbe, ethnischer Herkunft und Religion. Mit dem Aufmacher »Jetzt droht Kampf der Kulturen« bedachte die Rheinische Post am 4. Februar 2006 den Karikaturenstreit. Während der Kölner Stadt-Anzeiger am 20. Februar 2006 im Aufmacher »Warnung vor einem Kampf der Kulturen« die Gemüter im fortdauernden »Streit zwischen westlicher und islamischer Welt« zu beschwichtigen suchte, erklärte sein Chefredakteur Franz Sommerfeld im Titel des Leitartikels auf Seite vier derselben Ausgabe: »Das ist der Krieg der Kulturen«. Dieses weitverbreitete Deutungsmuster ökonomischer, politischer und sozialer Konflikte lenkt von deren eigentlicher Ursache ab und trägt zur Ethnisierung von innergesellschaftlichen wie zwischenstaatlichen Beziehungen bei.
Formiertes Massenbewußtsein
Wenn ethnische Differenzierung als Voraussetzung der Diskriminierung und dominanter Mechanismus einer sozialen Schließung gegenüber Migrant(inn)en charakterisiert werden kann, treiben die Medien den Ausgrenzungsprozeß voran, indem sie als Motoren und Multiplikatoren der Ethnisierung wirken. »Ethnisierung« ist ein sozialer Exklusionsmechanismus, der Minderheiten schafft, diese (fast immer negativ) etikettiert und Privilegien einer dominanten Mehrheit perpetuiert. Je mehr die Konkurrenz im Zuge der Globalisierung, genauer: der neoliberalen Modernisierung bzw. der Umstrukturierung fast aller Gesellschaftsbereiche nach dem Vorbild des Marktes, etwa durch die von den Massenmedien stimulierte »Standortdebatte« ins Zentrum zwischenstaatlicher wie -menschlicher Beziehungen rückt, desto leichter läßt sich die ethnische bzw. Kulturdifferenz politisch aufladen.
Medien fungieren dabei als Bindeglieder zwischen institutionellem (strukturellem, staatlichem), intellektuellem (pseudowissenschaftlichem) und individuellem bzw. Alltagsrassismus. Sondergesetze für und behördliche Willkürmaßnahmen gegen Migrant(inn)en, die man »institutionellen Rassismus« nennen kann, kennen deutsche »Normalbürger/innen« hauptsächlich aus den Massenmedien. Sie bestätigen meist eigene Klischeevorstellungen über Ausländer/innen. Umgekehrt benutzt der Staat durch Medien verbreitete Ressentiments gegenüber »den Ausländern«, um diese strukturell benachteiligen zu können. Im Rahmen der von 1991 bis 1993 dauernden Asyldebatte rechtfertigten Politiker die Änderung des Artikels 16 Grundgesetz mit der »Volksmeinung«. Schließlich erhalten Rechtsextremismus und Rassismus durch die Medien ein öffentliches Forum, was ihre hohe Massenwirksamkeit mit erklärt.
Migrant(inn)en und Allochthone werden in deutschen Medien vorwiegend als »Ausländer/innen« bezeichnet. Schon in diesem Sprachgebrauch manifestiert sich der Trend zur Aus- bzw. Abgrenzung von Menschen, die den Einheimischen »fremd« erscheinen. Dadurch, wie Journalist(inn)en über Ausländer/innen, Flüchtlinge und Zuwanderer berichten, zementieren sie eine im Bewußtsein der Bundesbürger/innen ausgebildete Hierarchie, wonach bestimmte Gruppen von Ausländer(inne)n als »Fremde« betrachtet werden, andere – etwa prominente Sportler/innen und Künstler/innen – hingegen hochwillkommene Gäste sind. Besonders stark ausgeprägt ist dieser Dualismus in der Lokal- und der Boulevardpresse: Beide bringen das »Ausländerproblem« oft mit »Überfremdung« sowie mangelnder innerer Sicherheit in Verbindung.
Produktion von Klischees
Aus den Zeitungen und anderen Medien ist selten Positives über Ausländer/innen zu erfahren. Mord und Totschlag, (Banden-)Raub und (Asyl-) Betrug sind Delikte, über die im Zusammenhang mit ethnischen Minderheiten häufig berichtet wird. Ein angelsächsisches Bonmot (»Only bad news are good news«) abwandelnd, kann man konstatieren: Nur böse Ausländer sind für deutsche Medien gute Ausländer! Dadurch wird einerseits die Ausbreitung des Rassismus in der Mehrheitsgesellschaft, andererseits die Zunahme desintegrativer Tendenzen bei ethnischen Minderheiten gefördert.
Seit der emotional aufgeladenen Asyldiskussion zu Beginn der 1990er Jahre wird die Kriminalitätsfurcht der Mehrheitsgesellschaft auf die ethnischen Minderheiten projiziert. Deutsche werden überwiegend als »Einzeltäter« dargestellt, wohingegen Migrant(inn)en eher im Kollektiv auftauchen, auch wenn nicht immer explizit von »ausländischen Banden« die Rede ist. Ein gutes Beispiel dafür lieferte die rheinische Boulevardzeitung Express am 21. Oktober 1999: Ihr Aufmacher auf Seite eins lautete: »Balkan-Bande hops genommen. Danke, Polizei! – Hunderte Einbrüche in und um Köln aufgeklärt«, während ein »Burgenkönig vor Gericht: Wie oft hat er betrogen?« überschriebener Artikel vergleichsweise klein war und erst auf Seite 28 stand, obwohl es dabei um einen Schaden in Millionenhöhe ging. Über mehrere Jahre hinweg waren junge Taschendiebe aus Südosteuropa ein Topthema der Boulevardpresse, die das Ausländerbild der Deutschen maßgeblich prägt. Am 9. November 1999 machte der Kölner Express beispielsweise mit der Schlagzeile »Passen Sie auf! Klau-Kinder in der Stadt« auf, am 22. August 2002 veröffentlichte er unter der Überschrift »Die Klau-Kids von Köln. Sie haben Hunderte von Menschen überfallen und beklaut. Und sie laufen frei herum« nach Art eines Fahndungsaufrufs die Bilder von 53 überwiegend dunkelhäutig aussehenden Jugendlichen.
Problematisch ist schon die Nennung der nichtdeutschen Herkunft von Tatverdächtigen und Straftätern in Berichten über Verbrechen, weil dadurch der Eindruck vermittelt bzw. bestärkt wird, die Amoralität eines Gesetzesbrechers hänge mit dessen Abstammung oder ethnischer Herkunft zusammen. Neuerdings findet man häufiger den mysteriös wirkenden Hinweis, ein (Gewalt-)Täter habe Deutsch gesprochen oder sei Deutscher, ganz so, als sei dies ein besonderes Erkennungsmerkmal, weil im Bereich der Kriminalität hierzulande eher selten. Am 5. Dezember 2005 erwähnte der Kölner Stadt-Anzeiger unter der Überschrift »Neugeborenes im Müll. Mutter läßt kleinen Jungen auf der Café-Toilette zurück« die erfolgreiche Suche nach einer jungen Frau, deren Baby dort kurz nach seiner Entdeckung starb, mit dem Satz: »Die Polizei nimmt eine 21jährige Deutsche (!?) in ihrer Wohnung fest.«
Identifizierende Hinweise auf Nationalität, Sprache und/oder Hautfarbe sind höchstens dann zu rechtfertigen, wenn die aktuelle Fahndung sie erfordert. Selbst eine Qualitätszeitung wie die Süddeutsche verzichtet jedoch im Bericht über einen Münchner, der seine zweijährige Tochter nach der von seiner Ehefrau betriebenen Trennung auf brutale Weise umbringen wollte, nicht auf die Erwähnung der für den Fall irrelevanten Tatsache, daß er aus Nigeria stammt und immerhin vor knapp zehn Jahren nach Deutschland gekommen ist (vgl. Kind »wie einen Ball« aus Fenster geschleudert, in: SZ v. 13.12.2005). Sie verwendet auch noch immer den Begriff »Rasse« für Menschen, ohne ihn in Anführungszeichen zu setzen oder kritisch zu hinterfragen (vgl. »Rassismus aus Tradition. Die Unruhen in Sydney haben den Mythos eines multikulturellen Australiens zerstört«, in: SZ v. 15.12.2005).
Allerdings bedarf es keiner Schlagzeile wie »Tod im Gemüseladen: Türke erschoß Libanesen« (Weser-Kurier v. 22.5.1999, S. 1), um rassistische Klischees in den Köpfen zu produzieren oder entsprechende Einstellungsmuster zu stimulieren. Schon eine nüchterne und scheinbar »objektive« Polizeistatistik zur Ausländerkriminalität, enthält – sofern sie weder kommentiert noch richtig interpretiert wird – die heimliche Botschaft, Menschen anderer Nationalität bzw. Herkunft seien aufgrund ihrer biologischen und/oder kulturellen Disposition für Straftaten anfälliger. In Wahrheit sind Ausländer/innen jedoch nicht krimineller als Deutsche, und es gibt kaum ein rechtes »Argument«, das durch kritische Reflexion und fundierte Analysen überzeugender zu widerlegen wäre.
»Kampf der Kulturen«
Im Gefolge der Attentate auf das Word Trade Center und das Pentagon feierte die Deutung der Weltpolitik als »Kampf der Kulturen« (Samuel P. Huntington) bzw. »Krieg der Zivilisationen« (Bassam Tibi) fröhliche Urständ. Der damalige Zeit-Mitherausgeber und -Chefredakteur Josef Joffe schrieb für die am 13. September 2001 erscheinende Ausgabe, welche für das Blatt ungewohnt reißerisch und mit roten Lettern »Krieg gegen die USA« verkündete, einen Leitartikel unter dem Titel »Die Zielscheibe: unsere Zivilisation. Terror total und global«. Dort hieß es: »In dieser Woche scheint der Harvard-Politologe Samuel Huntington mit seinem viel gescholtenen ›Kampf der Kulturen‹ (1995) auf schrecklichste Weise recht zu bekommen.« Obwohl Huntington die kulturellen bzw. religiösen Gegensätze zwischen Abend- und Morgenland im Vergleich zu ökonomischen, politischen und sozialen Faktoren überbewertet, die Unterschiede im Vergleich zu den ideologischen Schnittmengen bzw. Gemeinsamkeiten jedoch signifikant überzeichnet hatte, veröffentlichte die Zeit im Vorfeld des ersten Jahrestages der Terroranschläge am 5. September 2002 ein Interview mit Huntington unter dem Titel »Die blutigen Grenzen des Islam« und bescheinigte dem prominenten Wissenschaftler: »Nine-eleven war (...) die perfekte Illustration Ihrer These. Es war nicht ein Krieg zwischen Staaten wie im 19. Jahrhundert oder Ideologien wie im 20., sondern der Angriff einer privat operierenden islamistischen Gruppe gegen ein Sinnbild der westlichen Zivilisation, Amerika.«
Osama bin Laden und Al Qaida wurden zu Chiffren, welche die Feindschaft gegenüber der westlichen Zivilisation symbolisieren. Terrorismus, Fundamentalismus und Islamismus avancierten in vielen Medien zu einer gleichermaßen omnipräsenten wie -potenten Gefahr, der man gemeinsam mit US-Präsident George W. Bush in kriegerischer Manier entgegentrat, wobei sich der Einwanderungs- und der Kriminalitätsdiskurs wieder verschränkten. Teilweise gab es sogar einen Rückfall in Zerrbilder, die während der Asyldiskussion in den frühen 90er Jahren dominiert hatten. Die alten Klischees beherrschten Titelseiten großer deutscher Nachrichtenmagazine wie auch Dokumentationen vieler Fernsehsender. Hier seien nur das Stern-Titelbild vom 27. September 2001, wo ein dunkelhäutiger Mann mit Vollbart und Sonnenbrille zu sehen ist, in deren Gläsern sich unter der Überschrift »Terror-Gefahr in Deutschland. Geheimdienste warnen vor Anschlägen radikaler Muslime« die brennenden Türme des World Trade Center spiegeln, sowie das Titelbild eines Spiegel special (2/2003) zum Thema »Allahs blutiges Land. Der Islam und der Nahe Osten« genannt, wo von verschleierten Musliminnen über einen bärtigen Fanatiker mit bluttriefendem Krummdolch bis zum flammenden Inferno über Juden alle Stereotype bedient werden.
Daß sich diese Form der Stimmungsmache auf die Migrationspolitik und Integrationsbemühungen negativ auswirkte, ist offensichtlich. Nunmehr werden Migrant(inn)en eher noch stärker als vorher mit (Gewalt-)Kriminalität, Emotionalität und Irrationalität, wenn nicht gar religiösem Fundamentalismus und politisch-ideologischem Fanatismus in Verbindung gebracht. Noch lange nach den Attentaten dominierten in deutschen Massenmedien die Bilder der brennenden Zwillingstürme, militärische Metaphern und eine martialische Sprache. So schrieb der konservative Historiker Michael Stürmer in der Welt (v. 27.10.2003) unter dem Titel »Krieg der Welten« über globale Angriffsplanungen der Terroristen: »Was in New York und Washington geschah, ist nicht das Ende des großen Terrors, sondern nur der Anfang.« Da wundert es nicht, wenn selbst die Wochenzeitung des Bundestages Das Parlament (v. 8./15.8.2005) einen Artikel des Berliner Islamwissenschaftlers Peter Heine mit der reißerischen Überschrift »Terror – eine moderne Seuche« versah, wodurch das Phänomen entpolitisiert, biologisiert bzw. pathologisiert wird, und im Untertitel generalisierend behauptete: »Islamisten wollen eine globale Scharia durchsetzen – mit allen Mitteln«, umrahmt von einem Foto, das die Familie eines Selbstmordattentäters beim Ansehen seines Abschiedsvideos zeigt.
Schleier und Kopftuch avancierten zu Symbolen für den Islamismus und seine Unterdrückung der Frau. Im sogenannten Kopftuchstreit kulminierten die weitgehend ungeklärten Fragen nach der Haltung zum Islam wie zur Religion allgemein und nach der Einstellung zur Migration wie zum weiblichen Geschlecht. Um nicht in den Verdacht religiöser Intoleranz oder migrationspolitischer Ignoranz zu geraten, bedienten sich Medienmacher im Kampf gegen das Kopftuch teilweise der Zwischenrufe von Muslimen. So veröffentlichte die Zeit am 1. Oktober 2003 unter dem Titel »Weg mit dem Tuch!« eine beißende Kritik von Namo Aziz am kurz zuvor ergangenen Urteil des Bundesverfassungsgerichts, wonach das Land Baden-Württemberg die klagende Lehrerin Fereshda Ludin nicht ohne gesetzliche Grundlage aus dem Schuldienst entlassen durfte. In seinem polemischen Kommentar warf der in Bonn lebende Publizist den Karlsruher Richtern vor, mit ihrer Kopftuchentscheidung erneut Ahnungslosigkeit oder gar Gleichgültigkeit gegenüber unterdrückten Frauen in islamischen Ländern bewiesen zu haben: »Wer das Kopftuch in deutschen Schulen und Universitäten toleriert, der sollte auch die Einführung der von der Scharia vorgesehenen Strafen wie Auspeitschung, Amputation und Steinigungen in Betracht ziehen.«
In der kampagnenartigen Berichterstattung über »Zwangsverheiratungen« von Mädchen und Frauen sowie »Ehrenmorde« blieben (kultur)rassistische Untertöne gleichfalls nicht aus. Nachdem drei ihrer fünf Brüder die Kurdin Hatun Sürücü am 7. Februar 2005 in Berlin erschossen hatten, beschäftigte das Thema nicht nur die lokalen Medien wochenlang. So berichtete die Süddeutsche Zeitung am 26. Februar 2005 unter dem Titel »In den Fängen einer türkischen Familie. Muslimische Dorfmoral in der Berliner Moderne: Schon wieder haben türkische Männer eine Frau mit dem Tod bestraft. Die Geschichte eines brutalen Zusammenpralls der Kulturen« darüber. Gleichfalls in der Bundeshauptstadt wurde am 4. Dezember 2005 ein schwangeres Mädchen von seinem »15jährigen libanesisch-stämmigen Exfreund« und dessen 14jährigem türkischem Kumpel durch Fußtritte und Schläge schwer verletzt, wie Jörg Lau in der Zeit (v. 15.12.2005) schrieb. Er wertete solche Straftaten unter der Überschrift »Brutale Prinzen. Junge Ausländer attackierten eine Schwangere, um ihr ungeborenes Kind zu Tode zu treten – eine Folge männlicher Gewaltkultur« als Beweis dafür, daß sich in manchen Stadtvierteln »abgeschottete Parallelgesellschaften« herausgebildet hätten und eine schonungslose Debatte über die Situation von Frauen und Mädchen, aber auch von Jungen und Männern »in islamisch geprägten Migrantenmilieus« nötig sei.
Der Autor ist Professor der Sozialwissenschaften und Leiter der Abteilung Politikwissenschaft an der Universität Köln. Erstveröffentlichung des Textes in der Junge Welt vom 16.03.2006 mit freundlicher Genehmigung des Verfasers.
Sie auch dazu: Christoph Butterwegge/Gudrun Hentges (Hgg.): Massenmedien, Migration und Integration. VS – Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden 2006, 260 Seiten, ISBN-Nr. 3-531-15047-2, 19,90 Euro