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Dienstag, 11.04.2006

Provokation zu Ostern: Jesus und Papst in „in gröbster Weise in den Schmutz“ gezogen. Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK) und CSU fordern Absetzung der Fernsehserie

Zentralratsvorsitzender Köhler: "Zeigt wieder einmal, daß eine Wertediskussion in unserer Gesellschaft nötiger denn je ist"

Ein nackter Christus mit Dornenkrone als Werbefigur, der amüsiert auf das leere Kreuz schaut mit dem Text "Lachen statt rumhängen"; ein Papst als Witzfigur und ein korrupter Kardinal, der Waisenkinder in die Sklaverei verkauft, in einer Comicserie – geht nun zu weit für den bayerischen Politiker Joachim Herrmann der Christlich Sozialen Union.

Weder die Demütigung des Islam noch die der katholischen Kirche oder eines anderen Glaubens sei hinnehmbar, so der bayerischen Fraktionschef Herrmann. In diesem Zusammenhang erhob er die Forderung, religiöse Inhalte und Symbole stärker als bisher strafrechtlich zu schützen. Dass der Schutz erst bei einer nachgewiesenen Störung des öffentlichen Friedens greife, sei nicht ausreichend.

Der Zentralratsvorsitzende Ayyub Köhler äusserte sich in einem KNA-Gespräch zu diesen Fall mit folgenden Worten:" Wir haben durchaus Humor, aber wo das Heilige der Religionen respektlos in den Schmutz gezogen wird, hört der Spass auf". Hier zeigt sich, so Köhler weiter, "wieder einmal, dass eine Wertediskussion in unserer Gesellschaft nötiger denn je ist".

Gegen eine geplante Comic-Serie über einen „durchgeknallten Papst” im Musiksender MTV hat auch das Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK) scharf protestiert. Es forderte am Montag in Bonn alle Christen in Deutschland auf, von MTV den Verzicht auf die Serie zu fordern, die am 3. Mai starten soll.

„Nur wenige Tage vor Karfreitag und dem Osterfest werden die Christen in Deutschland in empörender Weise provoziert”, sagte ZdK- Präsident Hans Joachim Meyer. Die Serie sei eine „widerwärtige Verhöhnung der katholischen Kirche”. Schon die Werbung für die Sendung ziehe „den christlichen Glauben in gröbster Weise in den Schmutz”.

Das im Auftrag der BBC produzierte Comedy-Format beschreibe satirisch die fiktiven Erlebnisse von Pater Nicholas im Vatikanstaat, erklärte MTV. „Popetown” arbeite hierbei mit den für Satire üblichen Stilmitteln wie Verfremdung, Überspitzung und Parodie. Auf der MTV- Website kündigt der Sender an, in der Serie seien „ein durchgeknallter Papst und ein krimineller Kardinal” für „ungewollt- gewollte Todesfälle” und die Versklavung von Kindern verantwortlich.