Freitag, 23.12.2005
Sehr geehrte Damen und Herren
Der o.g. Artikel ist sehr interessant und klärt m.E. über die Verhältnisse der muslimischen Verbände auf. Vor allem auf das Verhalten von Ditib. Jahrelang haben wir versucht in Solingen einen Dachverband der islamisch türkischen Vereine zu initieren. Nach Jahren harter Überzeugungsarbeit ist dies gelungen. Doch leider sah eben ditib, aus den in dem Artikel veröffenltichen Gründen, seine Position als "gefährdet" an und boykottierte den Dachverband, worauf dieser dann letztendlich scheiterte.
Einen anderen Aspekt vermisse ich aber im Artikel. War es lange Zeit nicht die Bundesregierung oder die Landesregierungen die nach dem Motto "Teile und regiere" vorgegangen sind, damit man einer muslimischen Organisation nicht die Anerkennung als körperschaft des öffentlichen Rechts oder andere Vergünstigungen geben mußte?
Aber auf der anderen ist auch folgende Frage nicht von der Hand zu weisen: Wie wird die Sitzverteilung sein, wenn die Ditib-Moscheen ihre Mitglieder an die Urne karren, wobei sie über 50% der Muslime als Vereinsmitglieder unter sich vereinen?
Wird u.U. der türkische Staat irgendwie Einfluß auf diese Wahlen haben und diesen Einfluss auch nutzen?
Es wäre theoretisch und ohne weiteres eine subventionierte Wahlkampf möglich??!!
Weiterhin ist die Frage, wie es mit den nichtorganisierten Muslime steht interessant. Denn werden diese nicht in den Verbänden??!! ( Was von welchen Verbänden wir hier sprechen sollte auch mal geklärt werden) organisierten Muslime die Vertretung als solche akzeptieren. Immerhin bilden sie den Großteil der Muslime; es sei denn jede/r Muslim/e wäre wahl- und stimmberechtigt!
Für ein solches Parlament wäre auch sein eigenes Selbstverständnis, sein Vertretunsanspruch, seine Geschäftsordnung, die Sitzverteilung usw. mal zu klären. Auf die Präambel die verfasst werden wird, bin ich sehr gespannt!