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Samstag, 17.12.2005
Mehr Islamphobie und Fremdenfeindlichkeit – Neueste Heitmeyer-Studie
Das Potenzial für rechtspopulistische Propaganda hat in Deutschland seit 2002 deutlich zugenommen
Immer mehr Menschen fordern, so Heitmeyer, „Vorrechte als Etablierte". Die zunehmende Fremdenfeindlichkeit sei "konkurrenzorientiert". Immer mehr meinten, zu viele Ausländer lebten in Deutschland (60 Prozent) und immer mehr forderten, bei wachsendem Jobmangel solle man sie in ihre Heimat zurückschicken (plus acht auf 36 Prozent). Auffällig sind auch die Werte einer steigenden Islamphobie: Jeder Dritte fühlt sich wegen der Muslime "wie ein Fremder im eigenen Land". Immer weniger wollten in Gebiete ziehen, in denen Muslime wohnen.
Der Professor führt die Zunahme von Ressentiments gegen Muslime und auch gegen Juden sowie die wachsende Zustimmung zu härteren Strafen auf zunehmende "Orientierungslosigkeit" zurück. Statt 20 Prozent im Jahr 2002 lag das Potenzial für diese Haltungen 2005 schon bei 26 Prozent .
Seit drei Jahren seien Anzeichen einer "Verstörung" gewachsen: Angst vor Arbeitslosigkeit sei um acht auf 29 Prozent gestiegen, eine negative Zukunftserwartung um acht auf 42 Prozent. Einen geringeren Lebensstandard erwarte fast jeder Vierte (23 Prozent.
Zwei von drei Befragten glauben, keinen politischen Einfluss zu haben (plus neun Prozent), für fast eben so viele sei "alles in Unordnung geraten" (plus elf Prozent). "Machtloses Verzagen" gegenüber den Starken in der Gesellschaft verbinde sich mit abwertenden Haltungen gegenüber „Schwachen wie Fremden, Muslimen, Homosexuellen, Obdachlosen und Juden“.
Die Studie ist auf zehn Jahre angelegt. Befragt werden jedes Jahr 2000 repräsentativ ausgesucht Personen.