Montag, 28.11.2005
Die „Europäische Stelle zur Beobachtung von Rassismus und Fremdenfeindlichkeit“ (EUMC) hat am Mittwoch ein neues Bericht über rassistische Vorfälle in der EU veröffentlicht. Darin heißt es, dass Deutschland und Großbritannien die meisten registrierten rassistischen Zwischenfälle in den 15 alten EU-Staaten aufweisen.
In den Jahren 2003 und 2004 gab es in Großbritannien 52 694 gemeldete, rassistische Übergriffe. In Deutschland wurden bis November 2004 6475 „rechtsgerichtete politisch motivierte Kriminalitäten“ gemeldet. Zwar wird die Zahl der fremdenfeindlichen und antisemitischen Vorfälle für Frankreich „nur“ mit 1565 angegeben, die EUMC beklagte jedoch, dass es hier und auch in den meisten Mitgliedstaaten zu viele Datenlücken gebe, wodurch viele Zwischenfälle unbemerkt blieben.
Die meisten Opfer sind Angehörige ethnischer Minderheiten wie Juden, Muslime, Nordafrikaner, Zuwanderer aus der früheren Sowjetunion und dem ehemaligen Jugoslawien, Asylbewerber und Flüchtlinge. Laut dem Bericht der EU-Beobachtungsstelle richten sich die meisten rassistischen Vorfälle in Osteuropa gegen die Roma. In Westeuropa werden dagegen vor allem die Muslime Opfer von Diskriminierungen.