Laut dem israelischen Unterhändler Gershon Baskin hatte die Hamas bereits im September 2024 denselben Waffenstillstands- und Geiseldeal akzeptiert, der jetzt verhandelt wird. Doch sowohl der israelische Premierminister Netanyahu als auch die US-Regierung unter Präsident Biden lehnten das Abkommen damals ab. Israelische Verhandler gaben an, Netanyahu sei "nicht bereit, den Krieg zu beenden", und ein US-Gesandter weigerte sich, von seiner eigenen Strategie abzuweichen. Auch arabische Vermittler wie Ägypten und Katar bestätigten, dass Israel ein Abkommen blockiert habe, obwohl die US-Regierung öffentlich die Hamas als alleiniges Hindernis darstellte. Baskin kam zu dem Schluss, dass der Krieg aus israelischer Sicht erst enden würde, wenn der neu gewählte Präsident Trump dies entscheide.
Es hätte also niemals so lange dauern dürfen, aber wir haben einen Punkt in dem Völkermord erreicht, an dem die Komplizenschaft der westlichen Regierung inländische Unruhen und Bewegungen verursachen, die in Zukunft größer werden. So zynisch das klingt, dies dürfte wahrscheinlich als Hauptmotivation sein: diese Solidaritätsdemonstrationen und Bemühungen für das Völkerrecht und Menschenrechte in den letzten 24 Monaten irgendwie zum Schweigen zu bringen. Aber es hat auch etwas Gutes: Einmal mehr wird klar, dass sich Mut, Courage und Solidarität jedes Einzelnen am Ende sehr wohl auszahlt und etwas verändert. Also selbst wenn jetzt durch den sogenannten Waffenstillstand die Aufmerksamkeit singt und dann nicht in der gleichen Stärke wieder die Proteste aufflammen, weil der der asymmetrische Krieg gegen die Palästinenser weitergeht – und davon gehe ich leider aus – dann ist dennoch der Keim dieser Selbstgewissheit bereits gelegt. Der Preis bleibt dennoch hoch. Tausende und hungernde Tote, Kriegsversehrte und Weisen seitens der Palästinenser und über tausend Israelis vom 07. Oktober.