Mehrere republikanische Senatoren und konservative Experten in den USA fordern offen einen Sturz des iranischen Regimes. Senator Ted Cruz argumentiert, ein Regimewechsel liege im „Interesse Amerikas“. Doch um Ablehnung wegen vergangener Militärinterventionen zu vermeiden, sprechen Befürworter nun von „Regimewechsel ohne Wiederaufbau“ – eine unrealistische Vorstellung.
Das Beispiel Libyen zeigt die Gefahren: Nach dem Sturz Gaddafis 2011 entstand ein gescheiterter Staat, der Migration nach Europa verstärkte. Ein ähnliches Szenario im Iran, einem Land mit 85 Millionen Einwohnern, hätte noch verheerendere Folgen. Ethnische Spannungen könnten zu Sezessionsbewegungen führen, während faschistische Gruppen wie einst der IS neue Macht gewinnen.
Zwar würde ein destabilisierter Iran Israels Gegner schwächen, doch Europa trüge die Hauptlast. Bereits die Syrien-Krise löste Massenmigration aus und veränderte die europäische Politik. Ein Kollaps des Iran könnte weitere Flüchtlingsströme auslösen – bei bereits überforderten EU-Grenzsystemen.
Historisch brachten westliche Regimewechsel im Nahen Osten keine Stabilität, sondern fragile Staaten und Migration.