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Montag, 09.06.2025


Jenseits von Klischees und rassistischen Vorurteilen

Studie: Zuwanderer entlasten den deutschen Sozialstaat und tragen netto zu dessen Finanzierung bei

Berlin –Zuwanderung nach Deutschland bringt dem Staatshaushalt deutlich mehr ein, als sie kostet. Das ist das zentrale Ergebnis einer Studie des Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) im Auftrag der Bertelsmann-Stiftung. Entgegen weit verbreiteter Annahmen sind Menschen ohne deutschen Pass keine Belastung für den Sozialstaat – im Gegenteil: Sie tragen netto zu dessen Finanzierung bei.Laut der Untersuchung haben im Jahr 2012 rund 6,6 Millionen Ausländerinnen und Ausländer in Deutschland einen Überschuss von etwa 22 Milliarden Euro für den Staatshaushalt erwirtschaftet. Pro Kopf entspricht das einem durchschnittlichen Plus von 3.300 Euro. Dabei wurden sowohl gezahlte Steuern und Sozialabgaben als auch staatliche Leistungen wie Kindergeld, Rente oder Sozialhilfe berücksichtigt.




Besonders deutlich wird der fiskalische Vorteil, wenn man den Lebensverlauf betrachtet. Junge Migrantinnen und Migranten unter 30 Jahren könnten – vorausgesetzt sie erreichen ein Bildungsniveau vergleichbar mit dem von deutschen Staatsangehörigen – im Laufe ihres Lebens durchschnittlich 118.400 Euro mehr an Steuern und Abgaben leisten als sie an staatlichen Leistungen in Anspruch nehmen. Die Autoren der Studie sprechen daher von einem erheblichen „Beitrag zur Tragfähigkeit des Sozialstaates“.Ein Kritikpunkt der Studienautoren: In offiziellen Statistiken werden oft nur Menschen ohne deutschen Pass als „Zuwanderer“ erfasst. Eingebürgerte Migrantinnen und Migranten tauchen hingegen nicht gesondert auf, obwohl auch sie – häufig gut integriert und beruflich erfolgreich – einen relevanten Beitrag leisten. Würden sie in die Berechnungen einbezogen, wäre der positive Saldo noch deutlich höher.




Die Studie betont auch die Chancen gezielter Migrationspolitik: „Wenn Deutschland es schafft, qualifizierte Fachkräfte gezielt anzuwerben und zügig in Arbeit zu bringen, kann Migration dauerhaft zur Stabilisierung des Sozialstaats beitragen“, so ein Fazit der Bertelsmann-Stiftung.Die Ergebnisse stellen ein klares Plädoyer für eine differenzierte, realitätsnahe Debatte über Zuwanderung dar – jenseits von Klischees und pauschaler Kritik.


Quelle:SZ.de: „Studie: Zuwanderer bringen Deutschland Milliarden“

https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/migration-zuwanderung-deutschland-studie-kosten-sozialstaat-li.3264196)

und 

https://www.bertelsmann-stiftung.de/de/unsere-projekte/gruendungspotenziale/projektnachrichten/wie-gruenderinnen-mit-migrationsbezug-die-wirtschaft-praegen-und-welche-huerden-sie-ueberwinden-muessen?&etcc_cmp=nl_bertelsmann_26860&etcc_med=newsletter&etcc_ctv=WiemigrantischeGr%C3%BCnder%3AinnendieWirtschaftpr%C3%A4gen