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Freitag, 26.04.2024

Völkermord-Resolution spaltet UNO und Bosnien-Herzegowina - Serbische Vertreter leugnen, dass 1995 ein Völkermord an Bosniaken stattfand

In der New Yorker UN-Zentrale soll ein Propagandakrieg entbrannt sein. Gegenstand ist der Mord an mehr als 8.000 ethnischen Bosniaken vor fast 30 Jahren.

Sarajevo/New York (KNA) Die geplante UN-Resolution über den Völkermord in Srebrenica 1995 polarisiert die Vereinten Nationen und die Menschen in Bosnien-Herzegowina. In der UNO-Zentrale in New York ist laut bosnischen Medienberichten (Freitag) ein Informationskrieg entbrannt: Mithilfe von China und Russland verbreite Serbien historische Falschinformationen, hieß es.Das Massaker von Srebrenica gilt als tragischer Höhepunkt des Bosnienkrieges (1992-1995). Binnen weniger Tage hatte die bosnisch-serbische Armee unter Anführung von General Ratko Mladic mehr als 8.000 muslimische Bosniaken getötet, größtenteils Jungen und Männer.




Belma Zulic vom Museum der Verbrechen gegen die Menschlichkeit und Genozid in Sarajevo macht auf Bosniens ethnische Spaltung aufmerksam: Bosniaken, Serben und Kroaten interpretierten die Landesgeschichte unterschiedlich, sagte die Historikerin der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA): "Es gibt drei verschiedene Geschichtsdeutungen über ein und dasselbe Geschehen. Das macht es nicht einfacher."Die geplante UN-Resolution sieht einen internationalen Gedenktag für die Opfer von Srebrenica vor. Wiederholt beklagten Serbiens Präsident Aleksandar Vucic und der bosnische Serben-Führer Milorad Dodik, dass Serben durch die UN-Resolution kollektiv zu Tätern abgestempelt würden. Am Freitagmorgen berichteten bosnische Medien, die für 2. Mai geplante Abstimmung in New York sei auf unbestimmte Zeit vertagt.Einige serbische Vertreter leugnen, dass 1995 ein Völkermord an Bosniaken stattfand. Für Historikerin Zulic ist klar: "Es gab einen offiziellen Befehl an die Armee der Republika Srpska zur ethnischen Säuberung. Dieses Dokument beweist, dass in Srebrenica ein Völkermord stattfand."