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Donnerstag, 11.05.2023
Sudan: Gesundheitssystem vor dem Kollaps
Seit Ausbruch der Kämpfe in der Hauptstadt Khartum und anderen Regionen starben Hunderte Menschen; etwa 100.000 flohen über die Grenzen. Die Not der Betroffenen steige stündlich
Genf/Khartum (KNA) Das Internationale Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) warnt vor einem kompletten Zusammenbruch des Gesundheitssystems im Sudan. "Wir erhalten Hilferufe von Krankenhäusern, die seit Tagen ohne Strom oder Wasser sind. Sie sind nicht mehr imstande, die grundlegendsten Behandlungen durchzuführen", sagte IKRK-Sprecherin Crystal Wells am Montag der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA). Erschwerend kämen Mangelernährung und allgemeine Ernährungsunsicherheit hinzu. Diese hätten den Sudan schon vor Ausbruch der Kämpfe Mitte April vor ein großes Problem gestellt.
Die Hoffnung vieler Sudanesen ruht derzeit auf den Gesprächen zwischen Armee und paramilitärischen Rapid Support Forces, die am Wochenende in Saudi-Arabien begannen. Zwar lehnte die Armee eine politische Einigung ab, stellte jedoch eine humanitäre Feuerpause in Aussicht. Bislang waren alle Versuche einer Waffenruhe gescheitert. Die Verhandlungen finden unter Vermittlung der USA und Saudi-Arabiens statt.
Wells fordert von den Kampfparteien in dem nordostafrikanischen Land, einen "sicheren Zugang" für humanitäre und technischer Helfer zu gewährleisten. An die internationale Gemeinschaft appelliert sie, weiter an einer politischen Lösung zu arbeiten, um das Blutbad im Sudan zu beenden. Seit Ausbruch der Kämpfe in der Hauptstadt Khartum und anderen Regionen starben Hunderte Menschen; etwa 100.000 flohen über die Grenzen. Die Not der Betroffenen steige stündlich, so Wells.