Buchlesung Igal Avidan: „Mod Helmy – Wie ein arabischer Arzt in Berlin Juden vor der Gestapo rettete“
Als erstem Araber überhaupt verlieh die israelische Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem 2013 Mod Helmy posthum die Medaille „Gerechter unter den Völkern“
Im Februar 2023 las der Autor und Journalist Igal Avidan im Reimar-Gilsenbach-Saal des Hauses der Natur Potsdam aus seinem Buch „Mod Helmy – Wie ein arabischer Arzt in Berlin Juden vor der Gestapo rettete“.
Igal Avidan, der seit den 90er Jahren als freier Berichterstatter aus Berlin für israelische und deutsche Zeitungen schreibt, zeichnet in seinem Buch die Geschichte des ägyptischen Arztes Mod (Mohamed) Helmy nach. Er wurde selbst von den Nationalsozialisten als »Nichtarier« diskriminiert und mehrfach inhaftiert. Trotzdem half er jahrelang einer jüdischen Familie, sich vor der Gestapo zu verstecken. Mitten in Berlin gelang es ihm eine Jüdin als Muslima in Sicherheit zu bringen. Als erstem Araber überhaupt verlieh die israelische Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem 2013 Mod Helmy posthum die Medaille „Gerechter unter den Völkern“.
Igal Avidan nahm bei seiner Lesung die Zuhörer*innen mit auf eine Reise in die Vergangenheit. Eindrucksvoll berichtet er von seinen Recherchen, die Stück für Stück Licht ins Dunkel um Mod Helmy, sein Leben und Wirken brachte. In jungen Jahren war dieser den mutigen Weg von Ägypten nach Berlin gegangen, um Medizin zu studieren. Später nahm er sogar Gefahr für Leib und Leben auf sich, um eine moralisch richtige Entscheidung zu treffen und das Leben der jungen Anna zu retten. Neben der Biographie Helmys lieferte Avidan auch eine Vielzahl historischer Hintegrundfakten, die bisher auch weniger bekannte Aspekte der NS-Zeit beleuchteten. Am Ende des Abends waren die Besucher*innen nicht nur von der Geschichte Helmys, sondern auch von den vielen Geschichten um die Geschichte sichtlich beeindruckt.