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Mittwoch, 28.09.2022


ZMD-Vorsitzender Aiman Mazyek

Gewalt im Iran: Muslime befürchten neue Feindbilder

Der ZMD verurteilt die sich fortsetzende Gewalt der Sicherheitskräfte gegen Protestierende im Iran. "Klar ist doch, dass die Sicherheitskräfte im Iran die Religion missbrauchen und das Selbstbestimmungsrecht von Frauen, ja von Muslimen mit Füssen treten", sagte ZMD -Vorsitzender Aiman Mazyek

Der Zentralrat der Muslime in Deutschland (ZMD) verurteilt die sich fortsetzende Gewalt der Sicherheitskräfte gegen Protestierende im Iran. "Viele deutsche Muslime haben großen Respekt vor dem Mut der protestierenden Frauen auf iranischen Straßen", sagte der ZMD-Vorsitzende Aiman Mazyek dem RedaktionsNetzwerk Deutschland (Mittwoch). "Sie bangen um Demonstrantinnen und Demonstranten, die brutal von iranischen Sicherheitskräften niedergeknüppelt werden."

Zugleich beobachtet der ZMD-Vorsitzende mit Sorge, dass "einige dies hierzulande ausnutzen, um erneut das Feindbild Muslim zu schüren und so Zwietracht zwischen Muslimen und Nichtmuslimen zu säen". Er verwies in diesem Zusammenhang auf den Farbanschlag auf die Blaue Moschee in Hamburg am Sonntag, bei dem ein 71-Jähriger verletzt wurde.



"Klar ist doch, dass die Sicherheitskräfte im Iran die Religion missbrauchen und das Selbstbestimmungsrecht von Frauen, ja von Muslimen mit Füssen treten", so Mazyek. Zudem betonte er vor dem Hintergrund der Verhaftung der 22-jährigen Iranerin Mahsa Amini wegen angeblicher Verstöße gegen die islamische Kleiderordnung und ihres ungeklärten Todes, dass es aus muslimischer Sicht "weder einen Kopftuchzwang noch einen Zwang, kein Kopftuch zu tragen" geben dürfe. "Es geht hier mitnichten um den Glauben, sondern um Freiheit", so Mazyek.