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Freitag, 23.09.2022


Unicef: 3,4 Millionen Kinder von Monsun in Pakistan betroffen

"Ohne einen signifikanten Anstieg der Unterstützung befürchten wir, dass noch viel mehr Kinder ihr Leben verlieren werden", warnte der pakistanische Unicef-Experte Gerida Birukila

Islamabad/Genf (KNA) Mehr als 3,4 Millionen Kinder sind laut den Vereinten Nationen von der Hochwasserkatastrophe in Pakistan betroffen. 550 Jungen und Mädchen sind durch die massiven Monsunregenfälle von Anfang September ums Leben gekommen, wie das UN-Kinderhilfswerk Unicef am Dienstag in Genf mitteilte. "Ohne einen signifikanten Anstieg der Unterstützung befürchten wir, dass noch viel mehr Kinder ihr Leben verlieren werden", warnte der pakistanische Unicef-Experte Gerida Birukila.

Auch nach drei Wochen stünden noch große Teile der Hochwassergebiete unter Wasser, viele Straßen und Brücken seien weggespült oder beschädigt. Tausende Familien in den 81 betroffenen Distrikten seien immer noch abgeschnitten und brauchten dringend Unterstützung durch Nahrung, sauberes Wasser und Medikamente, mahnte Unicef.

Besonders fehle es an Trinkwasser. "Kinder sind von stehenden Wasserlachen umgeben, die mit Düngemitteln und Fäkalien vergiftet sind und von Krankheiten und Viren wimmeln", warnte Birukila. Obwohl Unicef jeden Tag eine Million Liter sauberes Wasser liefere, sei das Ausmaß dieser Krise so groß, dass viele Familien keine andere Wahl hätten, als das von Krankheiten befallene Wasser zu trinken. Unicef erneuerte seinen Spendenaufruf. Der erbetene Betrag in Höhe von 39 Millionen US-Dollar sei noch zu weniger als einem Drittel finanziert - "und die Bedürfnisse der Kinder werden weiter zunehmen", betonte Birukila.

Schlimmsten Monsun-Überschwemmungen seit 30 Jahren

Seit Anfang September hatten die schlimmsten Monsun-Überschwemmungen seit 30 Jahren große Teile Pakistans verwüstet. Sechs Millionen Menschen sind von der Katastrophe betroffen, offiziell wurden mehr als 1.500 Todesopfer registriert.

Die Kirchen seien im mehrheitlich islamischen Pakistan für viele Menschen zu wichtigen Anlaufstellen geworden, erklärte der katholische Erzbischof Benny Travas nach Angaben des internationalen Hilfswerks "Kirche in Not". Man helfe ohne Ansehen der religiösen und ethnischen Zugehörigkeit. Dies sei leider nicht überall selbstverständlich. Angehörige von Minderheiten würden bisweilen an anderen Ausgabestellen weggeschickt und an die Kirche verwiesen, so der Erzbischof von Karatschi.