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Montag, 25.07.2022


Landschaft in und um Palmyra

Ausstellung „Syrien – Gegen das Vergessen“

Die Ausstellung im Rautenstrauch-Joest-Museum in Köln wird vom syrischen Archäologen Jabbar Abdullah kuratiert und erinnert abseits von Krieg und Zerstörung an Syriens Vielfalt und Schönheit

Seit 5 Monaten erreichen uns schreckliche Bilder von Zerstörung und Bomben, Flucht und Tod aus dem Krieg in der Ukraine. Dabei wird aus den Augen verloren, dass bereits seit elf Jahren der Krieg in Syrien andauert.

Das Bild eines anderen Syriens zeigt die aktuelle Ausstellung „Syrien – Gegen das Vergessen“ im Rautenstrauch-Joest-Museum in Köln. „Das Hauptziel ist, nicht über den Krieg zu reden“, sagt der syrische Archäologe Jabbar Abdullah, der die Ausstellung kuratiert hat. Dabei gilt es die Erinnerungen an das impulsierende Alltagsleben, der traditionsreichen Kunst und dem Zusammenleben der vielfältigen Kulturen und Religionen wachzurufen und am Leben zu erhalten.

Das Land mit jahrtausendealter Geschichte stehe nach Ansicht von Abdullah für so viel mehr und übersteigt die vergangenen Berichterstattungen über die Schrecken des Krieges: „Mir war die Ausstellung ein Herzensanliegen. Sie richtet sich neben der syrischen Community an die deutsche Öffentlichkeit, die sich allein auf den Krieg, den IS und das zerstörte Palmyra zu konzentrieren scheint. Gleichzeitig möchte ich dem Vergessen der syrischen Kultur in den Köpfen syrischer Kinder etwas entgegensetzen. Sie haben das Land ihrer Eltern nie sehen können.“ 

Mit der Ausstellung geht Jabbar Abdullah den Spuren des kulturellen Gedächtnisses Syriens nach. Gezeigt werden historische Artefakte aus Sammlungen zur frühesten Menschheitsgeschichte, die von den unterschiedlichen Zivilisationen zeugen, die einst in Syrien lebten. Kalligraphien, 3D-Projektionen und Filmmaterial gewähren zudem Einblicke in die kulturelle Vergangenheit der Städte Aleppo, Damaskus und Raqqa und beleuchten ebenfalls seine jüngste Geschichte mit Blick auf diese kulturellen Zentren. 

„Syrien – Gegen das Vergessen“ eröffnet damit Türen zu einem Ort weltbewegender Geschichte und Gegenwart, die Relikte zivilisatorischen Fortschritts und eine faszinierende Kultur hinterließ. Damit das Zeugnis dieses Erbes nicht verloren geht, werden so die Erinnerungen an die Heimat wachgehalten und weitergegeben.