Der Aufsatz Zwischen Hass und Begehren: Die Fetischisierung muslimischer Menschen in rassistischen Denkwelten untersucht imaginierte sexuelle Stereotype, die von Nichtmuslimen auf muslimische Männer und Frauen übergestülpt werden auf ihre sexistischen und muslimfeindlich-rassistischen Inhalte. Im Laufe der Analyse wird begründet, weshalb Sexualbilder in der Muslimfeindlichkeit eine so große Rolle spielen. Der muslimfeindliche Blick auf „den“ muslimischen Mann entlarvt sich dabei als eine Krise des männlichen Selbstverständnisses muslimfeindlicher Männer, die den muslimischen Mann als Konkurrenten und Bedrohung in der Partnerwahl empfinden. Dies erklärt, weshalb sie eine Regulierung der Sexualität nicht-muslimischer Frauen anstreben und deren Mutterrolle und Bedeutung für das eigene Volk hervorheben. In Teilen wird diese Krise von einer sexuellen Ohnmacht begleitet, die sich insgeheim danach sehnt, sich „dem“ muslimischen Mann zu unterwerfen. Im Fall „der“ muslimischen Frau wird der muslimfeindliche Blick einerseits begleitet von dem kolonialen Bedürfnis nach ihrer Entblößung, andererseits geschieht eine Fetischisierung des Kopftuches, das zu einem Sehnsuchtssymbol nach einer traditionellen und als natürlich verstandene Geschlechterordnung fantasiert wird. Die imaginierte Unterwürfigkeit muslimischer Frauen macht sie in dieser Vorstellungswelt zu einer Zielscheibe von muslimfeindlichen Männern, die durch übergriffiges Dominanzverhalten und Gewalttaten an ihnen erst ihre Subjektwerdung vollziehen können.