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Donnerstag, 11.11.2021


Care warnt vor Verschärfung der Krise in Mali

Flüchtlingszahlen im westafrikanischen Mali steigen weiter stark an

Bamako/Berlin Nach Einschätzung der Hilfsorganisation Care steigen die Flüchtlingszahlen im westafrikanischen Mali weiter stark an. Aufgrund von Konflikten, Aufständen und den Folgen des Klimawandels seien aktuell mehr als 400.000 Menschen auf der Flucht und damit viermal so viele wie im Vorjahreszeitraum, teilte die Organisation am Dienstag in Berlin mit.

Care fordert mehr finanzielle Mittel zur Unterstützung von Bedürftigen. Würden diese nicht zeitnah zur Verfügung gestellt, drohe eine ernste Nahrungsmittelkrise. Die Hälfte der Binnenvertriebenen seien Frauen, zwei Drittel seien minderjährig. Laut Care hat die Gewalt gegen Frauen erheblich zugenommen. Auch fehle häufig der Zugang zu Gesundheits- und Bildungsangeboten.

Gescheiterter Bundeswehr-Einsatz

Die aktuelle Krise in Mali begann vor rund zehn Jahren durch einen Aufstand der Tuareg-Bevölkerung im Norden. Aktuell beteiligen sich bis zu 1.700 Bundeswehr-Soldaten im Rahmen von insgesamt zwei Mandaten in Mali. Die aktuelle Entwicklung attestiert jedoch ein Scheitern des Bundeswehr-Einsatzes, der nach acht Jahren keine Verbesserung der Lage aufzeigt. Darüber hinaus wird seitens der malinesischen Bevölkerung der Unmut gegenüber den Auslandseinsätzen immer lauter. So berichtet Markus Kaim, Experte für Sicherheitspolitik bei der Denkfabrik Stiftung Wissenschaft und Politik, dass im Jahr 2020 in Bamako Menschen auf die Straßen gingen und ein Teil der Bevölkerung die internationale Militärpräsenz als Besatzung empfindet. Zudem operieren verschiedene muslimische Terrorgruppen im Land. Gewalt wird außerdem von organisierten Verbrecherbanden ausgeübt.