#MeineStimmezählt Bundestagswahl 2021 – ZMD-Kampagne ruft die Muslime zur Superwahl 2021 auf
81 Prozent der muslmischen Bürger halten die Demokratie für die beste Staatsform, die Wahlbeteiligung ist jedoch gering: Es wird zu wenig Politik für eben diese gemacht – stattdessen sogar auf Kosten derer mit negativen Ressentiments und Ausschlusspolitik zugunsten von Rechten und Konservativen
Zu den bevorstehenden Landtagswahlen in diesem Jahr und Kommunalwahlen, sowie zur Bundestagswahl am 26. September 2021 ruft der Zentralrat der Muslime in Deutschland (ZMD) die etwa 2 Millionen stimmberechtigten Bürgerinnen und Bürger muslimischen Glaubens auf, von ihrem Wahlrecht Gebrauch zu machen.
Zudem regt der ZMD mit seiner inzwischen bekannten mehrsprachigen Kampagne "Meine Stimme zählt" in Form von Plakaten, Freitagspredigten und Vortragsangeboten zum (Wahl-)System die Gemeinden zum Mitmachen und Mitgestaltung an. Die Plakate, Aufrufe u.v.m. können unter http://islam.de/32981.php ab sofort abgerufen werden. Kurz vor den jeweiligen Wahlen werden aktuelle neue Plakate, ggf. Wahlprüfsteine und weiteres Material eingespeist und darauf in den sozialen Medien aufmerksam gemacht.
81 Prozent der muslimischen Bürger halten die Demokratie für die beste Staatsform - im Gegensatz zu 70 Prozent der Gesamtbevölkerung
Der Vorsitzende des Zentralrates der Muslime in Deutschland (ZMD), Aiman Mazyek, sagte dazu in einer Pressemitteilung des ZMD Anfang des Jahres: „Wir sind Teil Deutschlands und wir unterstreichen in unseren Gemeinden mit unserer Aktion "Meine Stimme zählt" unsere Verantwortung als Deutsche, als Muslime für unsere Demokratie und für den Erhalt unserer freiheitlichen Grundordnung einzustehen. Jede Stimme, die nicht abgegeben wird, ist zudem eine Stimme für die Rechten und Populisten, die gefährliche Spaltung in unser Land bringen“.
Zum Beispiel hat der Landesverband Hessen in diesem Zuge die Initiative „Hessen wählt – Deine Stimme zählt!“ gestartet und veranstaltet am 05. September 2021 um 17:15 Uhr eine Podiumsdiskussion mit u.a. Abgeordneten des Bundestags aller Fraktionen (ausgenommen AfD) zur Bundestagswahl 2021.
Deutsche Staatsbürger muslimischen Glaubens bewerten unterdessen die Demokratie und das Funktionieren des politischen Systems in Deutschland positiver als der Durchschnitt der Bürger. Dies geht aus einer Umfrage des Instituts für Demoskopie Allensbach im Auftrag der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" (Mittwoch) hervor. So halten 81 Prozent der muslimischen Bürger die Demokratie für die beste Staatsform, gegenüber 70 Prozent der Gesamtbevölkerung.
Keine Politik, die die Interessen der Muslime vertritt - Im Gegenteil
Laut der Studie "Muslimisches Leben in Deutschland 2020", die das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge im Auftrag der Deutschen Islamkonferenz herausgegeben hat, leben derzeit etwa 5,5 Millionen Menschen muslimischen Glaubens in Deutschland. Das entspricht 6,6 Prozent der Gesamtbevölkerung. 47 Prozent dieser Muslime, 2,6 Millionen, besitzen die deutsche Staatsbürgerschaft und machen damit 3,5 Prozent der 72 Millionen deutschen Staatsangehörigen aus.
Allerdings ist die Wahlbeteiligung dieser Muslime deutlich geringer im Vergleich zur Mehrheit der Bevölkerung.
Dies liegt u.a. daran, dass keine Politik, die die Interessen der Muslime vertritt, gemacht wird. Im Gegenteil: Die Politik brilliert zu Weilen damit, Politik zu Lasten der Muslime zu machen, indem Sie antimuslimische Ressentiments schürt oder Muslime ausschließlich dann erwähnt und vermengt, wenn es um „Islamismus“ und „innere Sicherheit“ geht. Dies alles zugunsten von rechten und konservativen Wählerstimmen und aus Angst vor „Backlash“ aus diesem rechten-konservativen Spektrum, der ja genau diese Vorbehalte und False-Facts seit Jahren vor sich her treibt. Mit diesem selbstgeschaffenen „Feindbild“, lässt sich natürlich leichter Wählerstimmen abfangen.
Nichtsdestotrotz: Geht wählen! Jede Stimme zählt und verhindert rechtes wie antimuslmisches Gedankengut an die Macht zu kommen!
Dies haben auch die Muslime realisiert und aufgrund dessen, ist die Beteiligung bei den Wahlen dementsprechend niedrig.
Nichtsdestotrotz und gerade deswegen ruft der ZMD in diesem Jahr die Muslime zum Wählen auf und eben diese Politik zu verändern und den demokratischen Parteien ihre Stimme zu geben. Denn jede Stimme, die nicht abgegeben wird, bedeutet eine Stimme mehr für rechte Parteien und welche, die die Ressentiments gegenüber Muslimen und die gesellschaftlichen Folgen daraus weiter schüren.