Moscheeverbände in Deutschland sehen angesichts ihres seit fast einem Jahr bestehenden Hygienekonzepts keinen Grund zu Einschränkungen beim Freitagsgebet.
Der Zentralrat der Muslime in Deutschland (ZMD) teilte auf KNA-Anfrage mit, man habe seitens der Politik keine Bitte bezüglich des Freitagsgebets erhalten. "Wir planen auch weiterhin die Freitagsgebete unter den seit einem Jahr erfolgreich eingeführten, Corona-Maßnahmen wie Hygiene- und Abstandsregeln abzuhalten." Der ZMD unterhält nach eigenen Angaben rund 300 Moscheegemeinden in Deutschland. Der Vorsitzende des Islamrats für die Bundesrepublik Deutschland (IRD), Burhan Kesici, sagte der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) am Mittwoch, ihm sei generell kein Fall einer Covid-19-Ansteckung während eines Gottesdienstes unter Hygienregeln bekannt. Bitten der Politik, die Gottesdienste einzuschränken, könne er deshalb "nicht ganz nachvollziehen". Nun warte man auf mögliche Verordnungen der Bundesländer, so Kesici. "Es liegt im Interesse der Religionsgemeinschaften, dass bei den Gottesdiensten keine Ansteckung stattfindet."
IRD und ZMD gehören dem Dachverband Koordinationsrat der Muslime in Deutschland (KRM). Dieser hatte im Mai 2020 ein Hygienekonzept für seine rund 2.000 angeschlossenen Moscheegemeinden erlassen. Dazu zählen ein Mindestabstand von 1,5 Metern und die Verwendung eigener Gebetsteppiche.