Doch auch in dem Lager in Cox's Bazar seien die Verhältnisse desaströs, wie die Organisation in München mitteilte. Das Lager gilt als eines der größten der Welt. "Die hygienischen Bedingungen sind katastrophal und machen es dem Coronavirus und anderen Infektionskrankheiten leicht, sich zu verbreiten. Gewalt, Drogen und Menschenhandel nehmen ebenso zu wie Kinderarbeit und Kinderehen. Aufgrund der hohen Anspannung und der Enge kommt es außerdem immer öfter zu Fällen von häuslicher Gewalt", sagte Shubha Murthi.
Vor allem für Kinder und Frauen sei die Situation hochgefährlich. "Es fehlt an Kinderschutz, es fehlt an Bildungseinrichtungen, es fehlt an allem", betonte Murthi. Hilfsorganisationen stünden vor einer kaum zu bewältigenden Aufgabe. Oberstes Gebot müsse es sein, eine menschenwürdige Lösung zu finden.
1,1 Millionen Angehörige der muslimischen Minderheit Rohingya waren laut Kinderdörfer 2017 vor Gewalt der Armee von Myanmar nach Bangladesch geflohen.