Studie KAS - Gemeinsamkeiten Muslime, Christen und Juden
Wie ähnlich sind sich Muslime und Christen eigentlich? - Studie der KAS erhebt eine Umfrage
Religion spielt weiterhin eine wichtige Rolle: Worin unterscheiden sich Muslime und Christen in ihren Einstellungen? Wo liegen die Gemeinsamkeiten?
Berlin Christen und Muslime in Deutschland verbindet einer Studie der Konrad Adenauer Stiftung (KAS) zufolge eine hohe Akzeptanz der jeweils anderen Religion. Zudem befürworten beide mehrheitlich den Kontakt mit Andersgläubigen, wie die am Samstag veröffentlichte Publikation der KAS mit dem Titel "Im Glauben vereint? - Eine repräsentative Studie über Christen und Muslime in Deutschland" ergab. Befragt wurden dafür zwischen Oktober 2018 und Februar 2019 insgesamt 3.003 Katholiken, Protestanten, orthodoxe Christen und Muslime.
Anhand von Umfragen weist sie Gemeinsamkeiten und Unterschiede in Glaubensfragen aus. Die gestellten Fragen wurden in die Kategorien Glaube, Riten, Toleranz und Religiösität gegliedert.
Aus der Studie geht hervor, dass eine starke Mehrheit der Muslime und Christen in Deutschland die jeweils andere Religion nicht nur toleriert und akzeptiert, sondern auch den Kontakt zueinander befürwortet und begrüßt.
Konkret zeigen unter anderem die Ergebnisse auf die Frage „Wie finden Sie es, wenn jemand aus Ihrer engen Familie Kontakt zu Andersgläubigen hat?“, bei dem 95,25% aller Befragten und somit eine große Mehrheit für die beiden Antwortkategorien „finde ich gut“ und „ist mir egal“ stimmten.
Studie KAS - Gemeinsamkeiten Muslime, Christen und Juden
Richter/in: Orthodoxe lehnen das Kopftuch mehr ab - Muslime finden das sichtbare Tragen eines Kreuzes eher gut als Katholiken und Protestanten
Gemeinsamkeiten liegen auch besonders in bestimmten Kernelementen im Glauben an einen Gott, dem Jenseits und dem Teufel wie auch den Engeln, welches sie, laut Bemerkung der Studie, von rund einem Drittel der deutschen Bevölkerung unterscheidet, die atheistisch geprägt sind.
Die Akzeptanz anderer Religionen auf gesellschaftlicher Ebene ist in Deutschland ebenfalls hoch. 72,25% der Befragten würden zu einem Fest in das jeweils andere gottesdienstliche Gebäude gehen, dabei sind die Muslime mit einem Wert von 81% weit über dem Durchschnitt und somit Spitzenreiter. Die Katholiken und die Orthodoxen liegen mit 65% und 70% etwas unter dem Durchschnitt.
Anders sieht es bei dem Tragen von religiösen Symbolen des Richters bzw. der Richterin vor Gericht aus. Hier stoßen wir nämlich auf mehr Ablehnung (56%) gegenüber dem Kopftuch seitens der Orthodoxen. Das Tragen eines sichtbaren Kreuzes finden Muslime mehrheitlich gut und lehnen dies nicht so stark ab wie Katholiken und Protestanten.