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Mittwoch, 01.07.2020


#keinEinzelfall: Abdessamad El Yazidi und weitere Vertreter zivilgesallschaftlicher Akteure halten Gedenkplakat an Marwa El-Sherbinis Mord vor dem Landesgericht Dresden hoch

11. Gedenktag Mord an Marwa El-Sherbini: Muslimisches Leben weiterhin substanziell und strukturell bedroht

Am "Tag gegen Muslimfeindlichkeit und Rassismus" betont Generalsekretär des ZMD El Yazidi: "Marwas Tot ist für uns ein Mahnmal und zugleich ist sie eine Heldin für Zivilcourage"

Zum 11. Jahrestag des muslimfeindlichen Mordes an Marwa El-Sherbini und dem „Tag gegen Muslimfeindlichkeit und antimuslimischen Rassismus“ findet die offizielle Gedenkveranstaltung der Ermordung Marwa El-Sherbinis mit Blumenniederlegung an der Gedenktafel im Dresdener Landgericht in der sächsischen Landeshauptstadt statt.

Vertreter von Religionsgemeinschaften und gesellschaftliche Akteure bekunden Ihre Anteilnahme mit der Familie und gedenken dem schrecklichen Mord. Darunter auch der ZMD-Generalsekretär Abdassamad El Yazidi, der auch an weiteren Veranstaltungen rund um den Tag gegen Muslimfeindlichkeit teilnimmt.

Am 01.07.2009 wurde die damals im dritten Monat schwangere Marwa El-Sherbini während einer Gerichtsverhandlung, in der sie als Zeugin gegen den rechtsradikalen Angeklagten aussagte (aufgrund von früherer rassistischer Beschimpfungen gegen sie, die er schriftlich gegenüber dem Amtsrichter wiederholte), durch achtzehn Messerstiche durch den Angeklagten ermordet; vor den Augen ihres Ehemannes, ihres damals drei Jahre alten Sohnes und des Richters in den Räumen des Landesgerichts Dresden. Das Motiv war Islamhass, Muslimfeindlichkeit und Rassismus. Der Ehemann, der seiner Frau zur Hilfe eilte, wurde ebenfalls vom Mörder und einem später herbeieilenden Polizisten, der ihn fälschlich als den Täter ausmachte, lebensgefährlich verletzt. Der Mörder von Marwa El-Sherbini und ihres ungeborenen Kindes wurde zu einer lebenslänglichen Haft verurteilt.


Blumenniederlegung am Gedenkmahl vor dem Landesgericht Dresden, dem Tatort des muslimfeindlichen Mordes an Marwa El-Sherbini
Achtzehn Messerstiche vor den Augen ihres Ehemannes, ihres dreijährigen Sohnes und den Angehörigen im Gerichtssaal Dresden

Dazu sagte Generalsekretär des ZMD Abdassamad El Yazidi: "Seit dieser Zeit vor elf Jahren sind die Übergriffe und Anschläge auf Muslime weiter stetig gestiegen. Damals wie heute wird das Phänomen des antimuslimischen Rassismus und die negative Stimmung gegen Muslime oft noch in der Gesellschaft ignoriert und zu oft unterschätzt. Marwas Tot ist für uns Mahnmal und zugleich ist sie eine Heldin für Zivilcourage".

Aus diesem Grund wurde letztes Jahr am 1. Juli anlässlich des 10. Jahrestags des muslimfeindlichen Mordes an Marwa El-Sherbini der erste „Internationale Marwa El-Sherbini-Preis für Zivilcourage“ vom ZMD vergeben und mit anderen Religionsgemeinschaften und zivilgesellschaftlichen Akteueren der 1. Juli als Tag gegen Muslimfeindlichkeit und antimuslmischen Rassismus ausgerufen.


Generalsekretär des ZMD El Yazidi Zitat auf der Facebookseite des ZMD
Motto der Aktionswoche gegen Muslimfeindlichkeit und antimuslimischen Rassismus: "Kein Platz für Hass"

Dies ist auch der Abschlusstag der Aktionswoche gegen Muslimfeindlichkeit und antimuslimischen Rassismus der CLAIM-Allianz in Dresden, welche vom 24.06.2020 bis zum 01.07.2020 stattfindet. Das Motto der diesjährigen Aktionswoche gegen Muslimfeindlichkeit und Rassismus ist "Kein Platz für Hass". Der ZMD und weitere Religionsgemeinschaften und gesellschaftliche Akteure unterstützten und sind Träger der Aktionswoche von allianzgegenhass.de/CLAIM – der Allianz gegen Islam- und Muslimfeindlichkeit.