Der pakistanisch-deutsche Islam- und Politikwissenschaftler, islamische Philosoph und Buchautor Muhammad Sameer Murtaza wirft in seinem neuen Buch "Worte für ein inklusives Wir: Klartext zur „Muslimfrage“" die Frage über die Identität und Kultur der Muslime in Deutschland, wie auch die Prägung und Veränderung von Kultur der letzten Jahrhunderte durch islamischen, christlichen und auch jüdischen Einfluss in Europa, auf und betrachtet das Thema aus einem neuen, für die heutige Zeit relevanten Kontext.
Es geht unter anderem um die Aufarbeitung der langen Geschichte der Muslime in Deutschland, ihrer Identität und wie ein Rechtsstaat wie Deutschland auf die Befürfnisse derer eingeht, die als Minderheit nach Deutschland kam und ein Zusammenleben aller begünstigt wo jeder Muslim und sonst jeder Religion seinen Glauben gerade in heutigen Zeiten in Frieden und ohne Rechtfertigung und Abstriche ausleben kann. Darüber hinaus geht es um die jetzige Auseinandersetzung mit dem Rechtsextremismus und Rassismus, der an Einfluss bei den Menschen in Deutschland wie auch auf der gesamten Welt gewonnen hat und wie dem - auch Muslime - entgegen treten können.
Muhammad Sameer Murtaza
Folgend eine Einleitung aus seinem Buch:
"Europas Kultur ist ein Zweistromland und wird von drei Flüssen bewässert. Die Quelle des einen Stromes sprudelt in Israel, die des anderen in Griechenland. Und die Flüsse, das sind die Texte der griechischen Philosophie, der islamischen Aufklärung und die Bibel."
Deutschland, ein Land auf der Suche nach seiner Identität und dabei im Begriff, sich zu zerreißen. Muslime werden zur beliebten Projektions- und Abgrenzungsfläche dessen, was es nicht heißt, Deutscher zu sein. Scharfsinnig fragt Muhammad Sameer Murtaza, warum wir in einer säkularen Demokratie eigentlich ständig von Muslimen und nicht von Mitbürgern muslimischen Glaubens sprechen.
Und geht es eigentlich tatsächlich um Muslime oder eher um die berechtigten Abstiegsängste der deutschen Mittelschicht im Zeitalter von globalen Online-Versandhändlern und transnationalen Konzernen? Identität, Migration, Leitkultur, das Verhältnis von Staat und Religion, rassistische Gewalt, an diesen Themen arbeitet sich Murtaza mit Bezug auf die deutsche Geschichte und die Werte des Grundgesetzes ab. Kritisch nach allen Seiten hin entwirft er eine große Erzählung eines inklusiven Wir.
Deutschland, ein Land auf der Suche nach seiner Identität und dabei im Begriff, sich selbst zu zerreißen.
Muhammad Sameer Murtaza begann im Jahre 2004/2005 sein Studium der Islamkunde, der islamischen Philologie und der Politikwissenschaft in Mainz.
Von 2006 bis 2008 war Murtaza als wissenschaftliche Hilfskraft im Kompetenzzentrum Orient-Okkzident (KOOM) der Johannes Gutenberg-Universität Mainz tätig.
Im Sommer 2007 übernahm er die Leitung des Seminars Politische Strömungen im Islam am Zentrum für wissenschaftliche Weiterbildung dieser Universität. In den Jahren 2016 und 2017 lehrte er am Institut für islamische Theologie in Osnabrück islamische Philosophie und Mystik.
2010 wurde er externer Mitarbeiter der Stiftung Weltethos. Nach seiner Magisterarbeit über die ägyptische Muslimbruderschaft 2011 promovierte Murtaza 2016 mit einem Vergleich zwischen Nietzsches Übermenschen und Iqbals mard-e-momin und entwickelt dabei einen Ansatz einer islamischen Existenzialphilosophie.
Im neu erschienenen Buch (06.04.2020) von Mohammad Sameer Murtaza, "Worte für ein inklusives Wir: Klartext zur „Muslimfrage“", behandelt er unter anderem folgende Themen:
- Wir! Wer ist dieses „Wir“? Und gehören Muslime dazu
- Die lange Geschichte der Muslime in Deutschland
- Grundgesetz oder Qur’an? Der säkulare Staat und die muslimische Gemeinschaft
- Identität: Können Muslime Deutsche sein?
- Die Schwierigkeit mit dem deutschen Nationalstolz
- Mit Sympathisanten von Rechtspopulisten reden?
- Eine unzeitgemäße Sicht auf die Aufklärung
- Das vielfältige Wir der Vielen
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