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Freitag, 22.11.2019


"Imam-Kolleg muss die Bedürfnislage und Moscheen stets im Blick haben, denn schließlich sollen diese eines Tages diese Imame einstellen"

ZMD begrüßt Modellprojekt deutsche Imam-Ausbildung in Osnabrück

Der deutsche Staat will künftig zusammen mit islamischen Verbänden Imame in Deutschland ausbilden. Nach Informationen der "Neuen Osnabrücker Zeitung" soll ein bundesweites Pilotprojekt am Donnerstag (21.11.) in Osnabrück anlaufen. Zusammen mit der Universität Osnabrück soll ein sogenanntes "Islamkolleg" gegründet werden. Das Bundesinnenministerium (BMI) erklärte gegenüber der "NOZ", es stehe in engem Kontakt mit Uni und Verbänden - "auch mit Blick auf eine angefragte mögliche Unterstützung des Modellvorhabens im Rahmen der Projektförderung".

Der ZMD äußerte sich kürzlich wie folgt dazu: "Zu beachten ist dabei: Das "Imam-Kolleg"muss die Bedürfnislage und Moscheen stets im Blick haben, denn schließlich sollen diese eines Tages diese Imame einstellen." Der ZMD mahnt zudem die exakte Einhaltung religionsverfassungsrechtlicher Vorgaben und empfiehlt in Anlehnung an erfolgreiche Modelle wie die Rabbiner-Ausbildung und das Priesterseminar strikturell hier abzugucken und das Rad nicht neu zu erfinden. Und schliesslich: Möge auf die Kompetenz der Islamischen Thelogie-Zentren zurückgegriffen werden, wo bereits in Zusammenarbeit mit den muslimischen Religionsgemeinschaften bekenntnisgebundene islamische Religion gelehrt wird und Absolventen dazu befähigt werden.

Die Grünen begrüßen das Projekt. "Das ist ein Paradigmenwechsel in der deutschen Islampolitik", sagte deren Obfrau im Innenausschuss, Filiz Polat. Die Abgeordnete lobte die "starke Signalwirkung für muslimisches Leben in Deutschland". Durch die Ausbildung von Imamen würden die Geistlichen finanziell und strukturell unabhängig von anderen Staaten wie der Türkei.