"Jahrelang wurden Menschen in Deutschland mit muslimischem oder ausländischem Hintergrund ermordet (#NSU). Seit Jahren erleben wir Anschläge auf Moscheen. Seit Jahren werden Repräsentanten der Muslime bedroht und mit Mordaufrufen überhäuft. Seit Monaten bekommen zig Moscheen in Deutschland Bombendrohungen. Wie lange will der Rechtssaat das so mitansehen? Was soll noch alles passieren?
Wir haben das Versagen im NSU-Terror hinter uns, der islamfeindliche Mord an Marwa El-Sherbini im Dresdener Gerichtssaal mit schriftlicher Ankündigung, Blood and Honor, Combat 18, NSU 2.0, Falko A. in der Bundeswehr, Todeslisten, auf die der ZMD beispielsweise auch steht, hunderte verurteilte rechtsradikale Straftäter, die sich der Strafverfolgung in Deutschland entzogen haben und wir haben vor allen Dingen in den letzten Monaten mehrfache Aufdeckungen durch Kommissar Zufall, was Munitionslager und unerlaubten Waffenbesitz bei Neonazis angeht.
Laut Innenminister gibt es derzeit 24000 (!) Rechtsextremisten, davon sind 12.000 militant.", so Mazyek.
Zudem muss der Anschlag von Halle in einem globalen rechtsterroristischen Kontext eingeordnet werden. Von Andres Breiviks zweifachem Terroranschlag in Oslo, über den Anschlag auf die Al-Nur-Moschee in Christchurch, den Anschlag auf die Synagoge in Pittsburgh, den in Poway auf ein Einkaufzentrum in Al-Paso, wo der Täter ein krudes antimuslimisches Manifest hinterließ bis zu dem versuchten Terroranschlag auf die Moschee in Oslo nach dem Vorbild Neuseelands und den rechtsextremistischen Mord an Kassels Politiker Lübcke.
„Wer dies leugnet, handelt nicht grob fahrlässig, sondern vorsätzlich. Halle ist eine Katastrophe mit lange vorangegangen Ansagen: Dem ‚NaziSpeech‘ im bürgerlichen Gewande, dem vorherrschenden Antisemitismus und der Muslimfeindlichkeit, dem Rassismus gepaart mit rechtsextremistischer Gewalt. Dies muss nun spätestens nach Halle allen klar sein“, so der Zentralratsvorsitzende abschließend.
Berlin, 11.10.2019