Der Präsident des internationalen Missionswerks missio München, Wolfgang Huber, hat die deutsche Politik aufgerufen, sich noch mehr für Minderheiten in China einzusetzen. Gerade zum 70. Jahrestag der Gründung der Volksrepublik am 1. Oktober sei das offene Wort gefordert, sagte Huber, der auch Vorsitzender des China-Zentrums in Sankt Augustin ist. "Wenn Chinas kommunistische Partei nun die vergangenen 70 Jahre als Erfolgsgeschichte verbucht und positive Entwicklungen im Land für sich reklamiert, so müssen wir dagegen halten und uns an die Seite derer stellen, die zu Dissidenten erklärt und unterdrückt werden.
"Huber verwies auf die Lage der muslimischen Minderheit der Uiguren, die schikaniert und verfolgt würden. Auch werde Christen in China das Leben schwer gemacht, wenn sie ihrem Glauben und ihrem Gewissen folgten. Der wirtschaftliche Aufschwung, den die Volksrepublik in den vergangenen Jahren erlebt habe, dürfe nicht darüber hinwegtäuschen, was in Schieflage geraten sei. Dass die Politik der regierenden kommunistischen Partei den Menschen nicht gerecht werde, sehe man an den Entwicklungen in Hongkong. Womöglich sei dies erst der Anfang, gab der missio-Präsident zu bedenken.
(KNA)