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Dienstag, 21.05.2019

70 Jahre Grundgesetz – Bertelsmann Stiftung veröffentlicht Ergebnisse des Religionsmonitor zum Thema „Religionsfreiheit“

Moderne Gesellschaften zeichnen sich durch eine zunehmende religiöse Vielfalt aus, auch die Zahl der Konfessionslosen und Nicht-Gläubigen steigt. Damit das Zusammenleben in solchen Gesellschaften gelingt, sind die positive wie auch die negative Religionsfreiheit ein wichtiger Gradmesser: also die freie Religionsausübung sowie die Freiheit, keiner oder keiner bestimmten Religionsgemeinschaft anzugehören oder eine solche verlassen zu können.

Anlässlich des 70-jährigen Jubiläums des Grundgesetzes nimmt der Religionsmonitor die in der Verfassung verankerte Religionsfreiheit in den Blick. Die repräsentativen Ergebnisse zeigen: Die Ansicht, Religion sei Privatsache, ist in Deutschland wie auch in anderen europäischen Ländern weit verbreitet. Über Religionsfreiheit wird erst dann gestritten, wenn es um die sichtbar gelebte Religion geht - wie etwa das Tragen einer Kippa oder eines Kopftuches. Den Ergebnissen des Religionsmonitors zufolge plädieren in Deutschland 40 Prozent der Befragten dafür, das Tragen religiöser Symbole in der Öffentlichkeit einzuschränken. Im laizistischen Frankreich ist diese Meinung mit 57 Prozent Zustimmung sogar mehrheitsfähig. Hingegen spricht sich in Großbritannien, wo vielerorts das Kopftuch inzwischen Teil offizieller Uniformen ist, lediglich ein Drittel der Befragten gegen das Tragen religiöser Symbole in der Öffentlichkeit aus.

Insgesamt verweisen die Ergebnisse auf einen Konflikt zwischen positiver und negativer Religionsfreiheit – eine klassische Bewährungsprobe für religiöse Toleranz. Sie können auch als Hinweis darauf verstanden werden, dass es mehr gesellschaftlicher Aushandlung und Verständigung bedarf, die auf religiöse Toleranz zielt.

Alle Ergebnisse des aktuellen Religionsmonitor kompakt zum Thema Religionsfreiheit finden Sie hier.