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Mittwoch, 23.05.2018
Ärger um Tempelberg-Fotomontage für US-Botschafter in Israel
Der US-Botschafter in Israel besucht eine jüdische Organisation, dabei hält er ein Bild des Tempelbergs in der Hand, auf dem muslimische Stätten entfernt wurden. Er sagt, sein Besuch sei missbraucht worden.
Ein Geschenk an den US-Botschafter in Israel, David Friedman, bei dessen Besuch in Bnei Brak hat am Dienstagabend für Aufruhr gesorgt. Die sich für Kinder mit Lernschwierigkeiten einsetzende strengreligiös-jüdische Organisation "Achiya" hatte Friedman eine Fotomontage der Altstadt Jerusalem geschenkt, auf der der Felsendom und die Al-Aksa-Moschee auf dem Tempelberg durch einen Tempelbau ausgetauscht wurden, wie örtliche Medien berichteten. Der arabisch-israelische Abgeordnete Ahmad Tibi (Vereinte Liste) bezeichnete Friedman laut Medienberichten als Wahnsinnigen.
Ein zuerst vom strengreligiösen Nachrichtenportal "Kikar HaSchabbat" verbreitetes Foto zeigt den lächelnden Botschafter bei der Übergabe der Fotomontage.
Der Generalsekretär der Palästinensischen Befreiungsorganisation (PLO) Saeb Erekat bezeichnete Friedmans Verhalten gegenüber der palästinensischen Nachrichtenagentur "PNN" (Dienstagabend) als "unverschämt und heuchlerisch". Das Lächeln Friedmans zeige, dass der US-Botschafter die "arroganten israelischen Pläne" gutheiße.Ein Vertreter der US-Botschaft wies unterdessen die Vorwürfe gegenüber Medien zurück. Die Position der USA sei eine klare Unterstützung des Status quo für den Haram Al-Scharif, wie der Tempelberg auf Arabisch bezeichnet wird. Die Botschaft forderte von Achiya eine Entschuldigung dafür, dass die Organisation es einem ihrer Angestellten erlaubt habe, Friedman während seines Besuchs "dieses umstrittene Bild" zu überreichen. Friedman selbst sei nicht des Inhalt des Bildes bewusst gewesen, als das Foto aufgenommen wurde.
Die Organisation entschuldigte sich laut Berichten für den Vorfall. Es habe sich um eine nicht mit Achiya abgesprochene oder genehmigte Aktion gehandelt.Friedmans Ernennung zum US-Botschafter in Israel galt als sehr umstritten. Der Diplomat gilt als starker Unterstützer des israelischen Siedlungsbaus im Palästinensergebiet und in Ostjerusalem.