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Montag, 30.04.2018


Vizepräsidentin Pau fordert Toleranz für alle Religionen

Vorleben von Toleranz gehört zum zum Schutz verfolgter Religionsgruppen. In Deutschland gebe es sehr viele Muslime, die ihren Glauben bewusst lebten und gleichzeitig mit beiden Beinen fest auf dem Boden des Grundgesetzes stünden.

Für die Vizepräsidentin des Deutschen Bundestags, Petra Pau, gehört zum Schutz verfolgter Religionsgruppen auch das Vorleben von Toleranz. "Wenn ich höre, dass Menschen anderen Glaubens, die nach Deutschland geflohen und zum Christentum konvertiert sind, das nur getan hätten, um sich einen Aufenthaltsstatus zu erschleichen, ist unser Eintreten für bedrohte Christen im Ausland nicht besonders glaubwürdig", sagte die Linken-Abgeordnete der Wochenzeitung "Das Parlament".

In Deutschland gebe es sehr viele Muslime, die ihren Glauben bewusst lebten und gleichzeitig mit beiden Beinen fest auf dem Boden des Grundgesetzes stünden. "Für diese Leute stehen die Verfassungsregeln in jedem Fall über den religiösen Regeln und deren Auslegung", sagte Pau. Ein Großteil der Straftaten gegen Muslime sei rechtsextremistisch und rassistisch geprägt. Die Zunahme der Islam-Feindlichkeit stehe außer Frage.

Mit Blick auf Religionsfreiheit und die Frage eines möglichen Kopftuchverbots für Mädchen bis 14 Jahren sagte Pau, dass sie sich dazu noch keine abschließende Meinung gebildet habe. "Ich glaube, mit einem Verbot von Kopftüchern sind keine Probleme zu lösen, die in den Köpfen stecken. Aber darüber werden wir in meiner Partei demnächst noch ausführlich diskutieren."