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Mittwoch, 03.01.2018
Missbrauch der Missbrauchs-Debatte
Beatrix von Storch (MdB) von der AfD Fraktion, sprach an Silvester von verbreiteten „barbarischen, muslimischen, gruppenvergewaltigenden Männerhorden“ – ZMD: AfD instrumentalisiert die Missbrauchs Debatte
Mit einem Kommentar über „muslimische Männerhörden“ hat die AfD-Spitzenpolitikerin Beatrix von Storch bei Twitter für Ärger gesorgt. Der Zentralrat der Muslime wirft der AfD vor, die Missbrauchs-Debatte für ihre Zwecke zu missbrauchen. Der Vorsitzende des Zentralrats der Muslime in Deutschland (ZMD) Aiman Mazyek warnte vor einer fehlgeleiteten Diskussion in Deutschland über sexuelle Übergriffe und die Herkunft der Täter.
In einem Gespräch mit der Redaktion der Osnabrücker Zeitung, sagte Mazyek: „Sexueller Missbrauch sei nicht von der Nationalität und Religion der Täter abhängig.“ „Bei einigen ist die MeToo-Debatte wirkungslos vorbeigerauscht, dass sieht man hier wieder sehr deutlich“, sagte der Vorsitzende. Die MeToo-Bewegung habe gezeigt, dass Missbrauch in allen Gesellschaftsschichten und Ländern vorkomme.
„Man muss diese Taten von allen Seiten beleuchten. Es ist inhaltlich egal, welche Herkunft die Täter haben, das ändert die Qualität des Verbrechens nicht“, betonte der Vorsitzende des Zentralrats der Muslime. Der Zentralrats-Vorsitzende kritisierte die AfD-Führung: „Das eigentliche Problem dieser Leute ist nicht, dass sie rassistisch und stereotyp unterwegs sind, sondern dass ihnen das Schicksal der Opfer egal ist und sie lieber den Missbrauch des Missbrauchs vollziehen.“
Sie würden „diese schrecklichen Schicksale instrumentalisieren, damit sie ihrem Weltbild, das mit geballten Vorurteilen behaftet ist, entsprechen. Um eine objektive Bekämpfung dieser Verbrechen geht es dabei kaum.“
Die stellvertretende AfD-Bundestagsfraktionschefin Beatrix von Storch hatte sich auf Twitter am Silvesterabend über einen Tweet der Kölner Polizei aufgeregt, die Neujahrsgrüße in mehreren Sprachen veröffentlicht hatte, darunter Arabisch. Sie sprach dabei von „barbarischen, muslimischen, gruppenvergewaltigenden Männerhorden“. Twitter sperrte ihren Account daraufhin für zwölf Stunden mit Verweis auf einen „Verstoß gegen Regeln über Hass-Inhalte“. Die Kölner Polizei erstattete Anzeige. Bei der Kölner Staatsanwaltschaft gingen mehrere hundert Anzeigen wegen Volksverhetzung ein.