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Dienstag, 12.12.2017

Arabische Liga fordert Anerkennung Palästinas

Rolle der USA als Friedensvermittler hinfällig - Kopten-Papst Tawadros II wird US-Vizepräsidenten wegen US-Entscheidung nicht empfangen - mehr als 3 Tote und 1400 verletzte Palästinenser seit Entscheidung

Kairo/Jerusalem (KNA) Die Arabische Liga hat die internationale Gemeinschaft aufgerufen, Palästina mit Ostjerusalem als Hauptstadt anzuerkennen. Der Appell folgte nach einer Krisensitzung der arabischen Außenminister in Kairo in Reaktion auf die US-amerikanische Anerkennung Jerusalems als Hauptstadt Israels, wie örtliche Medien am Samstagabend berichteten. 

Die Anerkennung durch US-Präsident Donald Trump bezeichneten die Außenminister als "hinfällig". Die Entscheidung stelle die Rolle der USA als Friedensvermittler nicht nur in Nahost, sondern weltweit infrage, so der Generalsekretär der Arabischen Liga, Ahmed Abul Gheit, laut Berichten. 


Der palästinensische Außenminister Riad Malki hatte kurz vor dem Treffen in Kairo vor Medien erklärt, die Palästinenser würden versuchen, einen Ersatz für die USA als Paten des Friedensprozesses mit Israel zu finden. Die USA seien mit ihrer Entscheidung Partei in dem Konflikt geworden. 


In Kairo hatte unterdessen Kopten-Papst Tawadros II. angekündigt, er werde den für den 20. Dezember in Ägypten erwarteten US-Vizepräsidenten Mike Pence in Ablehnung der jüngsten US-Entscheidung zu Jerusalem nicht empfangen. Er schloss sich damit dem Großscheich der Kairoer Al-Azhar-Universität, Ahmad al-Tayyeb, an, der sich ebenfalls weigert, Pence zu empfangen. 


Im Westjordanland, Ostjerusalem und dem Gazastreifen hielten unterdessen die palästinensischen Proteste gegen Trump auch am Samstag an. Bei Demonstrationen am Damaskustor zur Jerusalemer Altstadt wurden am Samstagnachmittag nach Polizeiangaben vier Beamte leicht verletzt. 13 Demonstranten wurden festgenommen. Bei Zusammenstößen im Westjordanland wurden laut dem Roten Halbmond seit Freitag 1.400 Palästinenser verletzt. Bei Vergeltungsschlägen der israelischen Armee gegen Raketenbeschuss aus dem Gazastreifen wurden vier Palästinenser getötet.