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Freitag, 13.10.2017

Palästinenser ziehen an einem Strang für die Einheit

Die Palästinenserorganisationen Hamas und Fatah unterschreiben in Kairo den Versöhnungsvertrag - Abbas wird auch in Gaza anerkannt

Die Palästinenserorganisationen Hamas und Fatah haben sich in Kairo auf ein Abkommen zur Versöhnung verständigt. Das teilte Hamas-Chef Ismail Hanija am frühen Donnerstag mit.

Die beiden Palästinenserorganisationen stehen sich seit Jahren feindlich gegenüber. Die Hamas ist seit 2007 im Gazastreifen an der Macht. Sie hatte sich dort in bewaffneten Auseinandersetzungen gegen die Fatah von Palästinenserpräsident Mahmoud Abbas durchgesetzt. Die Fatah regiert derzeit im Westjordanland.

Bei den Gesprächen unter Vermittlung Ägyptens war es darum gegangen, den Gazastreifen der palästinensischen Regierung von Abbas zu unterstellen, die international anerkannt ist. Im September hatte die Hamas verkündet, sie lade die Regierung von Abbas im Westjordanland dazu ein, "in den Gazastreifen zu kommen und ihre Aufgaben sofort zu übernehmen". Damals herrschte Skepsis, weil schon frühere Versöhnungsversuche gescheitert waren. In dem Küstenstreifen leben rund zwei Millionen Menschen unter katastrophalen Bedingungen auf engstem Raum.

Ziel der Verhandlungen in Kairo waren die Bildung einer Einheitsregierung für die Palästinensergebiete sowie Neuwahlen. Fest steht bislang, dass ab dem 1. Dezember die gesamte Verwaltung des Landstrichs der Palästinensischen Autonomiebehörde (PA) Abbas’ einer Einheitsregierung übergeben wird, an der die Hamas beteiligt wird. Zuvor sollen 3000 Polizisten der PA nach Gaza zurückkehren, um „alle Rollen im zivilen und im Sicherheitssektor zu übernehmen“, sagte ein Sprecher Abbas’.