Die syrische Regierung hat die Ergebnisse von UNO-Ermittlern zu Giftgaseinsätzen im Bürgerkrieg zurückgewiesen. Man besitze keine Chemiewaffen und betrachte deren Einsatz als moralisches Verbrechen, hieß es in einer über die Staatsmedien verbreiteten Erklärung. Die Untersuchungsergebnisse zum Giftgasangriff auf den Ort Chan Scheichun beruhten auf Informationen von Terroristen.
Am Mittwoch hatten Ermittler der Vereinten Nationen die syrische Luftwaffe für den Saringasangriff in dem Ort verantwortlich gemacht. Sie berichteten von handfesten Beweisen, dass der Angriff mit einem Flugzeug der syrischen Armee verübt worden sei. In dem Bericht waren der syrischen Regierung auch mindestens 26 weitere Giftgaseinsätze vorgeworfen worden.Bei dem Sarin-Angriff waren am 4. April in Chan Scheichun 83 Menschen getötet und fast 300 verletzt worden.Syrien und das verbündete Russland hatten die Opfer bislang damit erklärt, dass sie ein Giftgasdepot der Rebellen getroffen hätten. Diese Version wies die Kommission zurück. Sie kritisierte auch die US-Luftwaffe scharf. Sie hätten Zivilisten nicht genügend geschützt.Im Kampf um die IS-Hochburg Al-Rakka habe die US-geführte Allianz mindestens 190 000 Menschen in die Flucht getrieben.„Die Kommission sieht glaubhafte Anhaltspunkte dafür, dass die syrischen Streitkräfte Chan Scheichun am 4. April gegen 6.45 Uhr mit einer Sarin-Bombe angegriffen haben. Das stellt ein Kriegsverbrechen dar, der Einsatz chemischer Waffen und die wahllosen Angriffe auf Gegenden mit Zivilbevölkerung“, heißt es in dem Bericht. Die Regierungen in Damaskus und Moskau äußerten sich zunächst nicht.