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Donnerstag, 20.07.2017

Hilfswerk missio kritisiert designierten indischen Präsidenten

Missio-Präsident Klaus Krämer: "Kein Fortschritt für die Lage der Religionsfreiheit und Menschenrechte im Land"

Aachen/Neu Delhi (KNA) Das katholische Hilfswerk missio Aachen hat den voraussichtlich neuen indischen Präsidenten Ram Nath Kovind kritisiert. "Die Wahl von Ram Nath Kovind aus der am meisten benachteiligten Gesellschaftsschicht der Unberührbaren zum Präsident von Indien ist kein Fortschritt für die Lage der Religionsfreiheit und Menschenrechte im Land", sagte missio-Präsident Klaus Krämer am Donnerstag in Aachen.

Am Sieg des 71-jährigen Rechtsanwalts aus der Kaste der einst "unberührbaren" Dalit gab es schon vor der Wahl am Montag keinen Zweifel. Die regierende hindunationalistische Bharatiya Janata Party (BJP) von Premierminister Narendra Modi stellte fast zwei Drittel der 5.000 Wahlmänner. Die erste weibliche Parlamentssprecherin Meira Kumar (72), ebenfalls eine Dalit, galt als Kandidatin der oppositionellen Kongresspartei angesichts der übergroßen Mehrheit der BJP chancenlos. Das endgültige Ergebnis der Auszählung soll am heutigen Donnerstag verkündet werden.

Die indische Regierung und lokale Behörden tolerieren laut missio weiterhin Diskriminierungen und Gewaltattacken gegenüber den Dalits. Mit der Wahl versuche die Regierung deren Gemeinschaft ruhig zu stellen, zitiert missio einen Projektpartner. Durch die Wahl Kovinds werde sich auch die Lage der diskriminierten religiösen Minderheiten wie Christen oder Muslimen nicht ändern. "Ram Nath Kovind hat in der Vergangenheit wiederholt betont, dass Christen und Muslime nicht zu Indien gehören", so der missio-Partner.