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Montag, 26.06.2017
Grußbotschaft von Bundespräsident Steinmeier zum Fest des Fastenbrechens 2017
"Ramadan in Deutschland inzwischen zu einem selbstverständlichen Teil unseres gemeinsamen Lebens geworden"
"Es ist das erste Mal, dass ich Sie, alle Muslime in Deutschland, die den Ramadan begehen, als Bundespräsident zum Fest des Fastenbrechens grüße. Es ist ein besonders schönes, gemeinschaftliches Fest, das mit dem Ende des Ramadan auch die Offenbarung feiert, die den Muslimen in dieser Zeit durch den Koran zuteilwurde.
Ein Festmahl zu teilen, gehört zu den schönen Dingen, die wir in vielen Kulturen erleben dürfen. Für die Gläubigen unter uns verbindet sich dabei die Freude der Gemeinschaft mit Familie, Nachbarn und Freunden mit der besonderen Nähe zu Gott.
Diese Freude kann und sollte uns über die Grenzen unserer Religionen hinweg noch stärker verbinden. Denn Muslime, Juden und Christen teilen nicht nur die Freude an der Gemeinschaft, sie teilen auch den Glauben an einen barmherzigen Gott.
Es ist schön, zu sehen, dass der Ramadan in Deutschland inzwischen zu einem selbstverständlichen Teil unseres gemeinsamen Lebens geworden ist. In vielen muslimischen Familien, in Vereinen und Gemeinden wird das Iftar-Mahl gemeinsam, auch mit nichtmuslimischen Nachbarn, gefeiert. Dafür danke ich Ihnen allen, die Sie dazu über Religionsgrenzen hinweg einladen und damit eine Botschaft des Friedens und der Toleranz vermitteln.
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Als ich selbst Anfang Juni ein Iftar-Essen mit jungen Muslimen in Berlin gefeiert habe, da hat mir einer von ihnen gesagt: ‚Vielfalt findet nicht immer nur in Harmonie statt, sondern eben auch in der Kontroverse.‘ Das ist in einer demokratischen Gesellschaft genau wie in der Familie. Aber wichtig ist doch, dass wir uns respektieren.
Dieses Fest zeigt: Wir können uns zusammen freuen, miteinander leben und uns mit Respekt und Fürsorge begegnen. Daran glaube ich und dafür werde ich mich einsetzen, wo immer es mir möglich ist.
Denn auch das Gebot der Nächstenliebe teilen wir, wie Mohamed lehrt: ‚Niemand unter Euch hat den rechten Glauben, wenn er nicht seinem Nachbarn wünscht, was er für sich selbst wünscht.‘
Ich wünsche Ihnen ein friedliches und gesegnetes Fest!"