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Mittwoch, 21.06.2017
Fastenbrechen (Iftar) und Nachtgebet (Tarāwīh) stehen für den Frieden
Gemeinschaftliches Fastenbrechen (Iftar) des ZMD Landesverband Hessen am 14.6 mit mehr als 120 Gästen aus Politik und Gesellschaft in Mitgliedsmoschee "Tarek bin Ziad"
Der Landesverband Hessen des ZMD hat am 14. Juni 2017 mehr als 120 Gäste zu einem Iftar-Empfang in seiner Mitgliedsmoschee "Tarik ben Ziad" in Frankfurt am Main geladen. Neben Vertretern der Landesregierung, der Bundes- sowie Landespolitik, als auch Vertreter staatlicher Institutionen wie der Frankfurter Polizeipräsident, sind Vertreter der Religionsgemeinschaften und der Zivilgesellschaft der Einladung gefolgt.
In seiner Begrüßungsrede stellte der Vorsitzende des Landesverbandes Hessen des ZMD, Said Barkan, fest, dass in einer freien Gesellschaft auch die religiöse Vielfalt eine ihrer Stärken ist: „Der Ramadan gehört zu Deutschland…Und Weihnachten ohnehin, ebenso Ostern und Pfingsten. Natürlich auch das jüdische Chanuka. Und alle anderen Feste aller anderen Religionen ebenso!“
Der Bundesvorsitzende des Zentralrats der Muslime in Deutschland Aiman Mazyek ging in seinem Grußwort auf die religiöse Praxis des Fastens und Ramadans sowie der Bedeutung des Iftars in Deutschland ein: „In diesen Tagen des Fastenmonats Ramadan gehen z.B. hunderttausende deutsche Muslime jeden Abend in die Moscheen, um das gemeinschaftliche Nachtgebet zu verrichten und um auch für den Frieden in der Welt und in Deutschland zu beten. Ein Beispiel für die Verbundenheit der überwältigenden Mehrheit der Muslime. Ebenso sind solche Iftare, wie wir ihn heute begehen, eine Friedensdemonstration. Hunderttausende brechen in diesen Minuten das Fasten im Kreise ihrer Familien, mit ihren Nachbarn und Freunden gemeinsam.“
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Die Hessische Landesregierung wurde durch Frau Staatsekretärin Dr. Bernadette Weyland vertreten, die eingangs die herzlichen Grüße des Ministerpräsidenten Volker Bouffier den Iftar-Teilnehmern überbrachte. In Ihrem Grußwort stellte Frau Staatssekretärin Dr. Weyland die Friedensbotschaft des Islams durch Verweis auf den West-Östlichen Diwan Johann Wolfgang Goethes ebenso dar wie sie anmerkte, dass wir in unserer Gesellschaft dem Ramadan „in großem Respekt und im Miteinander“ begegnen.
Auch die Vertreter der im Hessischen Landtag vertreten Parteien stellten das Verbindende der Religionen und unserer Gesellschaft heraus. Die stellvertretende Parteivorsitzende der SPD Hessen, Gisela Stang, unterstrich wie wichtig es sei, dass „wir alle gemeinsam an einem Tisch sitzen“ und wünschte allen „Ramadan Kareem!“
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Herr Mathias Wagner, Fraktionsvorsitzender der BÜNDNIS90/DIE GRÜNEN, sprach über die Rolle der Religion in unser Gesellschaft und wie man durch Religion „Gemeinschaft organisieren“ könne. Anknüpfend an den Willkommensgruß des Vorsitzenden des Landesverbandes Hessen des ZMD plädierte die Fraktionsvorsitzende Janine Wissler von der Partei DIE LINKE für eine Gleichbehandlung aller Religionen und machte deutlich, dass „Hass, Gewalt und Terror keine Religion“ hätten. Ebenso hat sie den wachsenden antimuslimsichen Rassismus und das Kopftuchverbot beklagt.
Der Vertreter für die CDU-Fraktion Ismail Tipi pflichtete dem Willkommensgruß des Landesverbandsvorsitzenden bei, dass der Iftar schon zu einem „Brauch“ geworden sei und sprach sich auch dafür aus, dass es unsere gemeinsame Verantwortung sei, dass wir uns auch in den abrahamitischen Buchreligionen jeglichem Extremismus entgegenstellen müssen.
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Oliver Stirböck vom Präsidium der FDP Hessen lobte, dass alle im Hessischen Landtag vertreten Parteien an diesem Iftar-Abend anwesend sind und sah dies auch als Zeichen der „Solidarität mit einem muslimischen Verband, der auf Ausgleich setzt und der sich immer von extremistischen Positionen ganz, ganz klar, ganz, ganz eindeutig abgesetzt hat.“ Auch ging er auf die Gefahr durch islamfeindliche Rechtspopulisten mit einem klaren Statement ein: „Wenn aber AFDler…dem Islam das Grundrecht auf Religionsfreiheit entziehen wollen, dann werden sich Freie Demokraten und dann werden sich sicher alle demokratischen Parteien den Hetzern und Spaltern entgegenstellen.“
Auch die Vertreter der Religionsgemeinschaften von der evangelischen und katholischen Kirche wie die jüdische Vertreterin sprachen sich für das friedliche Zusammenleben aller Religionen aus. In diesem Sinne wies auch Imam Moubarak Kounta auf den Koranvers hin, wonach das Fasten schon in der vorislamischen Zeit den Juden und Christen auferlegt wurde: „O ihr, die ihr glaubt! Das Fasten ist euch vorgeschrieben, so wie es denen vorgeschrieben war, die vor euch waren.“ (Sure 2, Vers 183).
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