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Montag, 13.03.2017
Soziale Arbeit mit Flüchtlingen
Zentralrat der Juden & Zentralrat der Muslime in Deutschland am runden Tisch
Der Zentralrat der Juden in Deutschland (ZdJ), der Zentralrat der Muslime in Deutschland (ZMD) und die Zentralwohlfahrtsstelle der Juden fanden sich am 06. und 07. März 2017 in den Berliner Räumlichkeiten des ZdJ zu einem zweitägigen Seminar ein. Gegenstand des Seminars war ein gemeinsamer Erfahrungsaustausch hinsichtlich der Arbeit mit geflüchteten Menschen.
Mitarbeiter und Multiplikatoren, größtenteils Sozialarbeiter aus beiden Religionsgemeinschaften, diskutierten intensiv über ihre unterschiedlichen Erfahrungen wie auch über soziologische und erziehungswissenschaftliche Ansätze in der Hilfe für geflüchtete Menschen.
Neben dem Vertreter des Bundesamtes für Migration (BAMF), der über die rechtliche und statistische Situation bzgl. der nach Deutschland geflüchteten Menschen informierte, waren auch Professoren der Erziehungswissenschaften sowie Pädagogen zugegen und vermittelten tiefgehende Einblicke in diverse pädagogische und soziale Aspekte der Flüchtlingsarbeit.
Rechtsanwalt und Geschäftsführer des Zentralrats der Juden in Deutschland, Daniel Botman, eröffnete das Seminar und äußerte seine Freude über das Zusammenkommen beider Religionen und Verbände. Er betonte, dass das Judentum und der Islam eine lange gemeinsame Historie haben, um wir nur durch Dialog und Kommunikation gemeinsam gegen rechtspopulistische Tendenzen angehen können.
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Auch Aiman Mazyek, Vorstandsvorsitzender des Zentralrats der Muslime Deutschland, begrüßte das über das Zusammenkommen und betonte ebenfalls die Wichtigkeit des Seminars im Bezug auf den gemeinsamen Austausch, den praktischen Dialog und den Abbau von vereinzelten Ressentiments.
Gleichzeitig betonte er, dass beide Seiten in ihrer Flüchtlingsarbeit viel voneinander lernen können, und stellte damit auf die Erfahrungswerte mit Flüchtlingsthemen, beider Religionen und Verbände ab. In einer Gesprächsrunde bewegte die emotionale Geschichte des ZMD Mitarbeiters, Hamoud Aldghim, die Teilnehmer. Er beschrieb seine Flucht von Syrien nach Deutschland und gab besondere Einblicke in die Strapazen geflüchtete Menschen auf ihrem Weg nach Deutschland. Hamoud Aldghim kam im September 2015 über das Mittelmeer nach Deutschland.
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Wie viele andere, flüchtete auch er in einem Schlauchboot vor Krieg und Leid. Auf seinem Weg verlor er zwischenzeitlich seinen Bruder, was ihn an den Rand der Verzweiflung trieb. Diese emotionale Geschichte beleuchtete Fluchtereignisse, die man aus den Medien kennt, aus einem anderen Blickwinkel und half dabei sich emotional in derartige Situationen hineinzuversetzen.
Hamoud Aldghim brachte die Schicksale so vieler Menschen, durch eine kleine Geschichte, direkt in den Seminarraum nach Berlin. Als kleines Zwischenfazit lässt sich sagen, dass ein erster großer Meilenstein für ein gemeinsames Miteinander gelegt wurde. Das was uns verbindet, ist das was wir sind und was wir sind, ist geprägt durch unser Umfeld und was wir in ihm erlebt haben.