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Mittwoch, 01.03.2017


Statement in Erlangen: "Islam gehört zu Deutschland"

Der Vorsitzende des Zentralrats der Muslime, Aiman Mazyek, warb für Demokratie und Toleranz - Verewigung im Goldenen Buch der Stadt Erlangen

Aiman Mazyek ist seit Samstag im Goldenen Buch der Stadt Erlangen verewigt. Der Vorsitzende des Zentralrats der Muslime in Deutschland kam nach Erlangen, um mit jungen Muslimen über die Frage "Mit welchen Chancen und Herausforderungen sieht sich der Islam in Deutschland konfrontiert?" zu diskutieren.

Das wiederum nutzte die Stadtspitze, um den 48-jährigen Wahlberliner ins Rathaus einzuladen. "Solche Veranstaltungen wie heute zeigen, wie wichtig die Partnerschaft und der ständige Dialog sind", zeigte sich Mazyek erfreut.Er stellte heraus, wie wichtig es sei, keinen Widerspruch zwischen "Muslim sein" und "Deutscher sein" zu konstruieren.

"Natürlich gehört der Islam zu Deutschland", sagte er. Bezüglich der aktuellen politischen und gesellschaftlichen Lage warb er dafür, "gemeinsam mit Mut und Kraft für den Kampf für Demokratie, Toleranz und Offenheit" einzutreten.Oberbürgermeister Florian Janik betonte, die Islamischen Gemeinden in Erlangen seien eine wichtige Säule in der Stadt. Insbesondere in den vergangenen beiden Jahren, in denen verhältnismäßig viele Menschen muslimischen Glaubens aus anderen Ländern den Weg nach Erlangen fanden, seien die Gemeinden stets ein wertvoller Partner gewesen.

Gegenüber den Muslimen, die zahlreich zu Mazyeks Rede in den Bürgertreff in der Isarstraße gekommen waren, fand der Vorsitzende im Anschluss persönliche Worte: "Wichtig ist, dass wir uns darüber klar sind, dass jeder Einzelne Teil der Gesellschaft ist", sagte der 48-Jährige.Er warb dafür, schon in der Sprache keine Trennung vorzunehmen. Es gebe nicht, "den Oberbürgermeister oder die Gemeinschaft irgendwo da oben", sondern es gebe "meinen Oberbürgermeister" und "meine Gemeinschaft", erklärte Mazyek.

Mit Blick auf die Radikalisierung einiger weniger junger deutscher Muslime sagte er, dass es hierfür vielschichtige Gründe gebe. "Das Aufwachsen, das Elternhaus, die eigene Biografie", führte er beispielhaft aus. Jedoch könne einer dieser vielen Gründe auch ein falsches Islamverständnis sein: "Das müssen wir uns deutlich machen und genau hier den Hebel ansetzen", erklärte er.Eines stellte Aiman Mazyek dennoch unmissverständlich klar: "Den Islam mit Terror und Extremismus gleichzusetzen, ist in jedem Fall falsch." (Text: nordbayern.de)