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Mittwoch, 15.02.2017


Die ausgebrannte Mevlana-Moschee in Berlin (2014)

Höchsstand: Angriffe und Anschläge auf Moscheen in Deutschland

Insgesamt 91 Anschläge - in nur 2 Fällen wurden die Täter ermittelt - ZMD berichtet von neuer Brutalität und Intensität

Die Zahl der Angriffe auf Moscheen in Deutschland hat Presseberichten und dem Bundestag zufolge im vergangenen Jahr einen Höchststand erreicht: 2016 gab es insgesamt 91  solche Straftaten. Die Zeitung, welche die Zahlen veröffentlichte, beruft sich hierbei auf eine parlamentarische Anfrage der Grünen-Abgeordneten Monika Lazar. Die Zahl ist dem Bericht zufolge im Vergleich zum bisherigen Höchststand von 2015 um ein Fünftel gestiegen.

Die Bundesländer Nordrhein-Westfalen sind mit 21 Fällen und Niedersachsen mit 15 Fällen am häufigsten betroffen gewesen. Danach folgten Sachsen und Baden-Württemberg mit je neun Fällen. In nur zwei Fällen seien die Täter ermittelt worden. Die in ihrer Partei für Strategien gegen Rechtsextremismus zuständige Lazar sagte der Zeitung: «Die Islamfeindlichkeit wächst und zeigt sich in fortlaufenden Angriffen auf Moscheen.»



Auch der Zentralrat der Muslime kann die Intensität der Gewalttaten und des Vandalismus gegen muslimische Gotteshäuser und Einrichtungen bestätigen. Die ZMD Zahlen belaufen sich im Jahr 2016 auf mindestens 11 Anschläge auf Mitglieder-Gemeinden und Moscheen des Zentralrates. "Die Brutalität und Gewaltbereitschaft ist immens gestiegen unter den Angreifern, schrecklichstes Beispiel hierfür ist der Bombenanschlag auf die Moschee und das Wohnhaus in der der Imam und seine Familie in Dresden gelebt haben", erklärte der Vorstandsvorsitzender Aiman Mazyek.

Der ZMD geht davon aus, dass die Dunkelziffer der Moscheeanschläge in Deutschland wesentlich höher ist. Viele der betroffenen Gemeinden haben oftmals den Weg zur Polizei nicht gesucht, oder dem Verband über die Vorfälle berichtet. Erst nach dem die Moscheen ein zweiter Mal Opfer von Angriffen wurden, kam es zu ersten Rückmeldungen. Zudem fürchteten sich auch viele Gemeinden vor Folgeanschlägen und vermehrten Feindseligkeiten wenn sie die Fälle öffentlich machen würden.

Unterdessen wird von Beobachtern mit erschrecken wahrgenommen, dass die besorgniserregenden Zahlen kaum oder garnicht kommentiert, ausgewertet und berichtet wurden.
(KNA/Eigene)