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Dienstag, 31.01.2017

Trauer und Entsetzen nach Mord an Berater von Aung San Suu Kyi

Myanmar - Massenmord an Muslimen hält weiter an

Rangun (KNA) In Myanmar haben am Montag Tausende an der Beisetzung des ermordeten Beraters von Friedensnobelpreisträgerin Aung San Suu Kyi teilgenommen. Der muslimische Rechtsanwalt U Ko Ni war am Sonntag auf dem Flughafen von Rangun erschossen worden. Spitzenpolitiker der Regierungspartei Nationale Liga für Demokratie (NLD) sowie ausländische Diplomaten nahmen an der Beisetzung auf dem Yay-Way-Friedhof in Rangun teil, wie örtliche Medien berichteten.

Die NLD würdigte Ko Ni in einer Erklärung als «unersetzlichen» Berater Suu Kyis.Die für die Menschenrechtslage in Myanmar zuständige UN-Sonderberichterstatterin Yanghee Lee betonte am Montag, der Fall müsse unverzüglich aufgeklärt und die Verantwortlichen zur Rechenschaft gezogen werden. Menschenrechtler, darunter Amnesty International, zeigten sich entsetzt.Medienberichten zufolge hatte sich U Ko Ni als Mitglied einer Regierungsdelegation in Indonesien aufgehalten, um über Strategien zur Lösung des Konflikts zwischen Buddhisten und Muslimen in Myanmar zu beraten.

Laut Polizeiangaben wurde der mutmaßliche Täter festgenommen; zum Motiv gab es jedoch keine Angaben.U Ko Ni war ein prominenter Kritiker der Unterdrückung und Diskriminierung der muslimischen Rohingya in Myanmar. Zudem setzte er sich für eine Einschränkung der Macht des Militärs ein, dem die Verfassung weitreichende Befugnisse garantiert. Beobachter werteten die Tat als vorsätzlich und politisch motiviert.Seit Jahrzehnten werden Rohingya-Angehörige in Myanmar systematisch unterdrückt und verfolgt: erst von der Militärregierung, jetzt von der demokratisch gewählten Regierung.

Die Situation verschärfte sich zuletzt durch eine Offensive der Armee Myanmars gegen die Rohingya im Norden des Teilstaates Rakhine. Mehr als 60.000 Rohingya flohen vor der Gewalt ins benachbarte Bangladesch. Die Vereinten Nationen und internationale Menschenrechtsorganisationen werfen den Verantwortlichen Völkermord vor.