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Freitag, 30.12.2016
„Die Welt kann nicht nur dasitzen und einem Völkermord zuschauen!“
Malaysia fordert Ende der Gewalt gegen von radikalen Buddisten verfolgte und terrorisierte muslimische Rohingya
In einem Bruch mit dem Prinzip der Nichteinmischung in die inneren Angelegenheiten eines ASEAN-Mitgliedslands hat Malaysias Regierung von Myanmar ein Ende der Gewalt gegen die muslimischen Rohingya gefordert. Muslime wie Nicht-Muslime wollten der Regierung von Aung San Suu Kyi sagen «genug ist genug», sagte Ministerpräsident Najib Razak am Sonntag vor rund 20.000 Teilnehmern einer Solidaritätskundgebung mit den Rohingya in
Kuala Lumpur, wie die staatliche malaysische Nachrichtenagentur Bernama berichtet.
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Najib forderte demnach die Organisation Islamischer Staaten (OIC) sowie die Vereinten Nationen zum Eingreifen gegen die Rohingya in Myanmar auf. «OIC, bitte schaut nicht nur zu, tut etwas. UN, die Welt kann nicht nur dasitzen und einem Völkermord zuschauen», wird Malaysias Regierungschef zitiert. Neben Najib nahmen Kabinettsmitglieder, führende Politiker der Regierungspartei UMNO sowie die Führungsspitze der islamischen Partei an der Kundgebung teil. Malaysia ist ein mehrheitlich muslimisches Land.
Die Regierung von Myanmar hatte Najib in den vergangenen Tagen eindringlich vor einer Teilnahme an der Rohingya-Kundgebung gewarnt. Malaysias Außenministerium wies diese Forderung zurück; die «Sorge» über die «humanitäre Krise» der Rohingya rechtfertige die Teilnahme. Zudem könnten die Auswirkungen der humanitären Krise die «Sicherheit und das Ansehen von Malaysia berühren», warnte das Außenministerium mit Blick auf viele tausend Rohingya, die 2015 in Booten über den Golf von Bengalen nach Malaysia geflohen waren.
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Die Armee Myanmars führt seit Anfang Oktober im Norden der Region Rakhine eine gewaltsame Offensive gegen die unterdrückte muslimische Volksgruppe der Rohingya. Menschenrechtsorganisationen und den Vereinten Nationen zufolge soll die Armee Rohingya-Dörfer niedergebrannt und mit Kampfhubschraubern zahlreiche Menschen getötet haben. Nach Angaben der UN-Flüchtlingskommission in Bangkok sind seit Beginn der Armeeoffensive mehr als 10.000 Rohingya ins benachbarte Bangladesch geflohen.
Die Rohingya werden aus rassistischen Gründen schon seit Jahren von radikalen Buddisten in Myanmar - welche die Mehrheit der Bevölkerung ausmachen - unterdrückt, verfolgt und getötet.