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Montag, 05.12.2016


Trotz Tod Ihrer Tochter: Eltern spenden für Flüchtlingshilfe

19 Jähriges Mädchen in Freiburg mutmaßlich von einem Geflüchteten aus Afghanistan getötet

Eine 19 Jährige Medizinstudentin wurde am 16. Oktober in Freiburg mutmaßlich von einem jungen Mann, der aus Afghanistan geflüchtet ist, angegriffen und getötet. Der aus Afghanistan stammende Tatverdächtige hat seit seiner Festnahme am Freitag keine Angaben zu den Vorwürfen gemacht.
 
Regierungssprecher Steffen Seibert sagte, falls sich der Verdacht gegen den Flüchtling erhärte: "Aber wir dürfen nicht vergessen, wir reden dann von der möglichen Tat eines afghanischen Flüchtlings, nicht einer ganzen Gruppe von Menschen, die wie er Afghanen oder Flüchtlinge sind."

Rechtspopulistische Parolen und Stimmungsmache machen sich derweil gegen geflüchtete Menschen breit, ähnlich wie am Anfang des Jahres zu den Fällen der Silversternacht.

SPD-Chef Sigmar Gabriel mahnte, den Fall richtig einzuordnen. "So bitter es ist: Solche abscheulichen Morde gab es schon, bevor der erste Flüchtling aus Afghanistan oder Syrien zu uns gekommen ist", sagte Gabriel der Bild-Zeitung. "Wir werden nach solchen Gewaltverbrechen – egal, wer sie begeht – keine Volksverhetzung zulassen."
Freiburgs Oberbürgermeister Dieter Salomon (Grüne) rief derweil in der Badischen Zeitung auf, "die Herkunft des Täters nicht für Pauschalurteile heranzuziehen, sondern den Einzelfall zu betrachten".

Das Mädchen hatte sich für Geflüchtete ehrenamtlich eingesetzt. Die Eltern riefen in ihrer Traueranzeige für die Tochter die Menschen dazu auf, auf Blumen zu verzichten und stattdessen für einen Verein zu spenden – der sich in der Flüchtlingshilfe engagiert.